14 nervige Sujets und literarische Klischees
Charmante Vampire, prickelnde Liebschaften zwischen dem erfolgreichen Geschäftsmann und dem stillen Mauerblümchen, Kriminalermittler mit zweifelhaftem Lebenswandel- wer kennt sie nicht, die ewig durchdeklinierten Zutaten unzähliger Romane. In unserm Forum werden gerade besonders nervige Sujets gesammelt – eine Auswahl.
1. Liebesromane, bei denen der Held Millionär, Milliardär, Quadrillionär… ist – "Der reiche Lord und das arme Waisenmädchen – "Der erfolgreiche CEO im Armanianzug und das Mauerblümchen aus der Poststelle", … (Lesebär) // Männer sind entweder reicher, stärker, klüger … auf jeden Fall auf die ein oder andere Art die "Retter" des hilflosen, mittellosen Mädchens. (…) Ich kann mich mit den üblichen Weibchen in den Liebesromanen echt nicht identifizieren. (jerseygirl)
2. Krimis mit problembeladenen Ermittlern, die schlimmer dran sind als die Leiche (Anna Blume) // Der Cop, der zwar jeden kniffligen Kriminalfall löst, aber privat 5 missratene Kinder von 3 Ex-Frauen hat, die er aufgrund seiner Alkoholabhängigkeit gepaart mit dem Schmerzmedikamentenmissbrauch nicht mehr auseinanderhalten kann. Die Schmerzmittel nimmt er seit einer Schussverletzung, aufgrund derer er an PTSD leidet und nachts nicht mehr schlafen kann. Außerdem hat sein Arzt gerade einen unheilbaren Gehirntumor diagnostiziert…(Lesebär)
3. Vampire, die ganz lieb sind. (Anna Blume)
4. Fantasy-Kitsch (Bücher mit Einhörnern auf dem Titel) (Anna Blume)
5. Fantasy-Romane, in denen ein junges Mädchen irgendwelche tollen Fähigkeiten entdeckt, deswegen von der Obrigkeit gejagt wird und auf ihrer Reise/Flucht einem starken Outlaw begegnet. Zuerst können sie sich überhaupt nicht ausstehen, meistens, weil der Kerl irgendeine furchtbare Geschichte erlebt hat, aber irgendwann kriegen sie sich dann doch. Halt die übliche Liebesschmonzette in Fantasy-Gewand. (Ethelwen)
6. Möchtegern-Humorbücher, die sich im Zuge von Tommy Jauds "Vollidiot" exponentiell vermehrt haben. Nur die wenigsten davon sind wirklich lustig. (Ethelwen)
7. (Teenie-)Liebesromane mit "schicksalserzwungener" Liebe, gegen die man sich nicht wehren kann. Trifft man ihn/sie, dann ist man für ewig gebunden und egal, was man tut, es ist einem nicht mehr zu helfen (wie bei den "Werwölfen" in Twilight oder bei den Büchern von Joss Sterling). Selbst wenn du vorher schon verliebt/verheiratet/in einer Beziehung warst, taucht "die eine Person auf", ist alles andere irrelevant. Freien Willen gibt es dabei nicht. (Jaden)
8. Eine Heldin, die so schön ist, dass alle Männer sich selbstverständlich sofort in sie verlieben. (Bücherraupe)
9. Zu viele "coole" Action-Szenen in einem Buch (wenn dem Autor sonst nichts einfällt…) (Bücherraupe)
10. Blöd-böse Wichte, die vom ersten Auftritt (meist Seite 3) bis zu ihrem (unvermeidlichen) Tod (ca. 3 Seiten vor dem Happy-End) den/die (typischerweise genauso eindimensional treu-gut-doofen) HeldIn piesacken. (Hape)
11. Pornografie unter dem Deckmäntelchen erotischer Literatur. (Susanne Weigand)
12. historische Romane, in denen die Protagonisten moderne Sprache reden und es andere deutliche Anachronismen gibt. (Susanne Weigand)
13. Hochliteratur, die aus Geschwurbel besteht, aber vom Feuilleton gefeiert wird, weswegen fast niemand es wagt mal laut "Des Kaisers neue Kleider" zu sagen. (Susanne Weigand)
14. (mittel-)alte Männer in Midlifecrisis, die Alter Ego des ältlichen umjubelten Feuilleton-Star-Autors sind. (Lesebär)
Was sind eure literarischen "No-Gos"?
Kommentare
Eva Finkenstädt 27. August 2013 um 13:39
Unterpunkt 14.b: Mittelalte Männer mit der festen Überzeugung, blutjunge Mädchen wüssten ihre Erfahrung zu schätzen.
Pat McCraw 27. August 2013 um 14:05
Mein No-Go sind klischeebeladene Blogartikel, die meine Zeit stehlen.
samy 27. August 2013 um 14:24
@Pat McCraw
Na, fühlst dich wohl angesprochen. Ansonsten ist das drin was drauf steht es zwingt dich keiner die Artikel zu lesen.
Sarah 27. August 2013 um 16:46
Mir gehen literarische Trittbrett-Fahrer auf den Keks, die unbedingt auf der Erfolgswelle irgendeines anderen Autors mitsurfen wollen.
Harry Potter war ein Erfolg? Lasst uns massenweise Jugendbücher über Zauberer-Kids schreiben. Twilight? Hey, warum nicht noch mehr blödsinnige Vampirromane? Shades of Grey? Schmuddelig können auch andere Autoren.
Besonders gruselig wird es dann, wenn diese Sujets dann noch vermischt werden. Wer dafür Geld ausgibt und Zeit vergeudet, ist selbst schuld.
Leser 28. August 2013 um 13:12
Das Schlimme ist, dass diese Abklatsche aber gekauft werden. Es gibt sogar Bücher, die alles vereinen.
Harry Potter + Twilight – Logik =Megaerfolg
Titel nenne ich nicht, kann sich jeder denken.
Die Leute kaufen diese Bücher massenweise. Leider.
Niels 29. August 2013 um 09:54
Gerade Unicorn Western passt aber nicht in die Klischee-Schublade… das Buch ist doch schon sehr anders.
Reicher schwuler Vampir trifft unschuldiges Mädchen mit Zauberkräften [Expose] [Satire] » Debatte, eBooks » lesen.net 2. September 2013 um 12:44
[…] immer wiederkehrenden nervigen Sujets und literarischen Klischees haben einigen Foristen keine Ruhe gelassen. Gemeinsam arbeiten sie am Exposè für einen sicheren […]