Amazon-Alternative Genialokal geht online
Johannes Haupt
(Fachredakteur)
Genialokal, ein Gemeinschaftsunternehmen der Buchhandelsgenossenschaft eBuch und von Libri, hat zur Leipziger Buchmesse seinen Online Shop ins Netz gestellt. Kurzfristig sollen rund 500 Buchhandlungen angeschlossen werden, die damit ein gemeinsames Gegengewicht vor allem zu Amazon schaffen wollen.
Ursprünglich sollte das ambitionierte Projekt schon im Herbst 2014, zur Frankfurter Buchmesse, online gehen. Zu diesem Zeitpunkt wurde dann aber doch nur ein Verfügbarkeits-Check live geschaltet. Mit einem halben Jahr Verspätung folgt jetzt der eigentliche Shop. Zum Start befindet sich Genialokal.de sozusagen in einer öffentlichen Beta-Phase, gegenwärtig sind deutschlandweit nur neun Buchhandlungen angeschlossen. Vom 15. April an sollen es rund 500 sein.
Online prüfen, offline abholen
Schlüsselfunktion der Plattform: Genialokal ist an die Warenwirtschaftssysteme der beteiligten Buchhandlungen angebunden. Lesefreunde können bei für sie interessanten Büchern ihre Postleitzahl angeben und bekommen angezeigt, in welchen Buchhandlungen in der Umgebung ein Buch sofort verfügbar ist. Alternativ kann der Titel in diese Buchhandlung geordert werden. Natürlich gibt es auch eBooks und Lesegeräte (Tolinos, weil Genialokal-Partner Libri Teil der Allianz ist), der Fokus liegt aber klar auf bedrucktem Papier.
Genialokal konkurriert direkt mit Amazon, aber auch mit der vom Börsenverein initiierten gleichartigen Plattform Buchhandel.de, die gerade runderneuert wurde. Beide Projekte haben das Ziel, der zentrale Online Shop des stationären Buchhandel zu werden, als Ergänzung oder im Erfolgsfall sogar als Ablösung der eigenen Web-Präsenzen beteiligter Buchhändler. Ein hehres Anliegen, das mit einer gemeinsamen Anstrengung sicherlich noch besser zu erreichen wäre.
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