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Amazon.com verteuert Prime, vergrault Stammkunden

Um mehr als 25 Prozent verteuert Amazon.com seinen Premium-Dienst Prime, einen Mehrwert gibt es dafür nicht. Eine Blitzumfrage unter Prime-Kunden legt nahe, dass die Preiserhöhung Amazon teurer zu stehen kommen könnte als erwartet.

Die Preiserhöhung hat Amazon bereits bei Bekanntgabe von Bilanzzahlen Ende Januar in Aussicht gestellt. Finanzchef Tom Szkutak kündigte eine Erhöhung um 20 bis 40 US-Dollar an. Er verwies darauf, der Preis von bislang 79 US-Dollar jährlich sei seit 2005 unverändert, in dem Zeitraum habe sich das Sortiment von Amazon (bei dessen Versand Prime-Kunden Vorteile haben) aber von 1 Million Artikel auf 19 Millionen Artikel vergrößert.

Am vergangenen Donnerstag announcierte Amazon die Erhöhung: Statt 79 US-Dollar pro Jahr sind ab kommenden Freitag 99 US-Dollar zu bezahlen, eine Verteuerung um mehr als 25 Prozent. Bestandskunden zahlen bis zum jährlichen Zahlungsstichtag den alten Preis, aktuell trommelt Amazon auch mit Verweis darauf für Neukunden.

Wenig Verständnis, sinkende Loyalität

Die "mehrere zehn Millionen Prime-Mitglieder" – genauere Zahlen nennt Amazon nicht – scheinen den Preiserhöhung wenig Verständnis entgegenzubringen. Im Forum des Online-Händlers beschweren sich viele Kunden unter anderem darüber, sie wollten nur günstigeren und schnelleren Versand, würden aber zwangsläufig indirekt für gar nicht genutzte Extra-Dienste wie die Kindle-Leihe und Filmstreaming zur Kasse gebeten.

CNBC berichtet von einer unter 1.050 Amazon-Prime-Mitgliedern durchgeführten Umfrage unmittelbar nach der Preiserhöhung, laut der die Kundenloyalität von 93 Prozent auf 83 Prozent abgesackt sei. "Die Mitgliederreaktionen deuten darauf hin, dass sie [Amazon] die negativen Effekte der Preiserhöhung unterschätzt haben", zitiert CNBC den Chef des Analyseunternehmen Brand Keys, das die Umfrage durchführte.

Unmut auch unter deutschen Prime-Mitgliedern

Auch in Deutschland ist Amazon Prime neulich teurer geworden, hier fiel die Erhöhung relativ gesehen sogar noch deutlich drastischer aus (29 auf 49 Euro). Zwar gab es hierzulande anders als in den USA auch mehr Inhalte fürs Geld (Amazon Prime Video). Trotzdem gab es ebenfalls unüberhörbare Kritik an der Bündelung von Versandvorteilen mit Extra-Diensten, die nur ein kleiner Teil der Amazon-Stammkundschaft nutzt – bei der Kindle Leihbücherei dürfte der Nutzungsanteil unter den Prime-Mitgliedern im Promille-Bereich liegen, alle anderen zahlen indirekt drauf.

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