Amazon eröffnet erste eigene Buchhandlung
Ohne große Vorankündigung öffnet am heutigen Dienstag der erste eigene Buchladen von Amazon erstmalig seine Pforten. Das Ladengeschäft in Seattle ist vielfältig verknüpft mit dem hauseigenen Online Store, auch die Amazon-Hardware wird ausgestellt. Sogar Amazon-Rezensionen werden ausgedruckt und publiziert.
In den vergangenen Jahren experimentierte Amazon mit temporären Pop-Up-Stores und Automaten. Bei seinem Hardware-Geschäft arbeitet der Online-Händler außerdem seit jeher mit stationären Kooperationspartnern zusammen, so gibt es die Kindle-Flotte hierzulande etwa in den Elektronikmärkten von Media Markt und Saturn. Eine eigene stationäre Präsenz vermied der weltgrößte Buchverkäufer hingegen – bis heute.
Amazon Books: Gut bewertete Bücher plus Hardware
Am heutigen Dienstag öffnet die erste Filiale von Amazon Books. Dabei handelt es sich um eine lichtdurchflutete Buchhandlung im Universitätsviertel von Seattle, dem Firmensitz von Amazon. An sieben Tagen in der Woche (Mo.-Sa. 9:30-21:00 Uhr, So. 11:00-18:00 Uhr) können dort physische Bücher ebenso in Augenschein genommen werden wie Amazon-Hardware. Dazu zählen Kindle-Lesegeräte, aber auch die Fire-Tablets und -Set-Top-Boxen sowie der persönliche Assistent Amazon Echo.
Amazon Books ist nicht nur im Bezug aufs Sortiment mehr als nur eine weitere stationäre Buchhandlung (von denen es in den letzten Jahren in den USA – nicht zuletzt aufgrund von Amazon – immer weniger gibt). Die ausgestellten Bücher wurden nach Angaben von Amazon selektiert nach Popularität und Bewertungen bei Amazon und der Buch-Community Goodreads – die meisten Titel hätten einen Bewertungsschnitt von mehr als 4 Sternen. Der Sterne-Schnitt sowie Zitate von Amazon-Rezensenten stehen auf Hinweisschildern an jedem Buch.
Wohl der erste von vielen
Der erste Amazon-Buchladen sei eine "physische Erweiterung von Amazon.com", heißt es in einem Brief von Amazon-Books-Chefin Jennifer Cast an die eigene Kundschaft. Der heutige Dienstag sei "Tag 1 für Amazon Books". Das und die grundsätzliche Geschäftsstrategie von Amazon lassen vermuten, dass es nicht bei diesem einen Laden bleiben wird.
Analog zu Apple, Microsoft (die in den USA stationär sehr präsent sind), Sony und weiteren Marken könnte es früher oder später in jeder größeren Stadt einen "Amazon Store" geben. Nachdem sich unabhängige Buchhandlungen nicht auf eine Handelspartnerschaft einlassen wollen (Amazon Source Programm) und bedeutsame Partner wie Waterstones in Großbritannien verloren gehen, geht es Amazon bei der Entwicklung eines eigenen Filialnetzes um selbst kontrollierbare Regalfläche für die hauseigene Hardware, aber sicherlich auch für die Titel der eigenen Verlagssparte.
Kommentare
Amazon: Erster eigener Buchladen öffnet 7 Tage/Woche | AUTHORS CHOICE 11. November 2015 um 08:06
[…] wuv.de, lesen.net, welt.de […]
Amazon eröffnet analoge Buchhandlung | Basedow1764's Weblog 11. November 2015 um 13:12
[…] Am Stammsitz in Seattle/USA hat Amazon die seit einiger Zeit angekündigte Buchhandlung eröffnet. […]
Amazon: Buchladen in Berlin “eine Option” » lesen.net 7. Dezember 2015 um 12:21
[…] Pop-Up-Läden errichtete und Automaten an stark frequentierten Umschlagplätzen aufstellte, öffnete vor einem guten Monat das erste “echte” Ladengschäft. In der lichtdurchfluteten […]
Wir wünschen einen guten Start ins neue Jahr » lesen.net 31. Dezember 2015 um 11:30
[…] als Jahr der Technologiesprünge in die E-Reading-Geschichte eingehen. Platzhirsch Amazon eröffnete lieber einen stationären Buchladen, anstatt ein neues Premium-Lesegerät in den Handel zu bringen (eBook Reader: Warum es 2015 […]
Amazon-Buchläden: Nicht-Primekunden zahlen jetzt mehr » lesen.net 15. November 2016 um 16:59
[…] ziemlich genau einem Jahr eröffnete Amazon seine erste stationäre Buchhandlung am Stammsitz Seattle. Zwischenzeitlich kamen […]