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Amazon profitiert vom iPad, proklamiert Dominanz

kindle-front-graphiteJahrelang hütete Amazon Umsatzzahlen rund um sein Kindle-Universum wie ein Staatsgeheimnis; nur über Hochrechnungen und Insider konnte grob das Ausmaß der Gesamtplattform erfasst werden. Seit kurzem scheint sich in Seattle allerdings ein Wandel zu vollziehen: Wenige Tage nach der Bekanntgabe relativer Wachstumszahlen bei eBook- und Kindle-Verkauf geht das Unternehmen in Person von Kindle-VP Ian Freed in die Offensive, keilt sogar gegen die Konkurrenz.

Schon kurz nach dem Verkaufsstart vom iPad announcierte Apple einen Umsatzanteil von 20% bei den im iBookstore vertretenen Großverlagen. Auch Nook-Bauer Barnes & Noble verordnet sich öffentlich in ähnlichen Dimensionen. Darauf von einem cnet-Reporter angesprochen, konnte sich Ian Freed eine Spitze nicht verkneifen: "Etwas scheint da nicht zu stimmen", wo doch Amazon "ziemlich sicher 70-80% vom Markt" habe. Die vermutliche 'Auflösung' bzw. zumindest ein Teil davon: Apple hat aktuell lediglich sechs große US-Pubisher im iBookstore; sowohl Marktführer Random House als auch etliche Independent-Label – in Summe ebenfalls eine Marktmacht – bleiben dem Angebot dagegen fern und verkaufen nach wie vor Anderswo, zum Beispiel bei Amazon.

newkindle1Überhaupt scheint man sich bei Amazon keine großen Sorgen um das Apple Tablet zu machen: Einmal mehr wird im Interview betont, der multifunktionale Device richte sich an eine andere Zielgruppe als dedidzierte Lesegeräte – zudem könnten auch Kindle Books auf dem iPad gelesen werden, wovon offenbar auch eifrig Gebrauch gemacht wird. Ganze 20% der Käufe im Kindle Store wird laut Ian Freed von Kunden durchgeführt, die keinen Kindle ihr Eigen nennen (und also ausschließlich über Kindle-Apps/Software schmökern).

Befragt zum Erfolg von Self Publishern im Kindle Store muss der Amazon-Manager die gegenwärtig immer häufiger anzutreffende Europhie über neue (Verdienst)möglichkeiten für selbstverlegende Autoren doch recht deutlich dämpfen. Seit dem Launch vom Kindle Store im Herbst 2007 – schon damals bot Amazon Self Publishing an – habe es keine nennenswerte Verschiebung der Umsätze hin zu im Eigenverlag publizierten eBooks gegeben. Die bedeutsamen Print-Verlage scheinen immer noch eine zentrale Rolle bei der Frage nach dem Erfolg eines Titels einzunehmen.

Amazon geht allerdings davon aus, dass mit der jüngst in den USA eingeführten 70% Royalty Option (vorausgesetzt, das angebotene eBook ist nirgendwo günstiger zu haben und mindestens 20% unter Print) auch einige namhaftere Autoren den Schritt weg vom Verlag gehen werden. Auf diesem Weg ließe sich auch das Preisniveau im Kindle Store weiter drücken: Elektronische Bücher, bei welchen die Autoren mit 70% an den Verkaufserlösen beteiligt werden, dürfen nicht mehr als $,9,99 kosten – über 80% der 630.000 eBooks im amerikanischen Kindle Store sollen derzeit unter dieser Marke liegen.

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Kommentare


Amazon profitiert von Apples iPad | Beyond-Print.de | All about future media 13. August 2010 um 08:48

[…] für iPhone, iPad, Desktop-PCs, Macs oder Android-Geräte getätigt. (Daniel Schürmann | Quelle: lesen.net) Verwandte Meldungen:Das Geschäft mit E-Books | Amazon und Barnes & Noble setzen nach Preissenkung […]

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