Skip to main content

Auch txtr plant E-Book-Flatrate [Update]

Der Berliner E-Reading-Anbieter txtr wagt sich aufs potenziell große, aber rutschige E-Book-Flatrate-Parkett. Unter dem sperrigen Namen Blloon soll ein Abo-Modell entstehen, über das E-Books in begrenztem Umfang komplett kostenlos und werbefrei zugänglich sein sollen.

Bislang arbeitete txtr weitgehend im Verborgenen an Blloon, am Freitag wurden dem Buchreport erste Einblicke gewährt. Demnach soll der Dienst schon im Sommer in Großbritannien starten, in Deutschland soll es Anfang 2015 losgehen. Die Kollegen sprechen von einem "großen deutschen E-Book-Spezialist, der sich noch bedeckt halten will". So wirklich ernst scheint es txtr damit freilich nicht zu sein: Die einschlägigen Internet-Adressen sind von der txtr GmbH registriert, ebenso die eingetragene Marke.

Blloon: Drei E-Books für lau

Nach derzeitigem Stand der Planung sollen bis zu drei Titel monatlich kostenlos zugänglich sein. Anders als der deutsche Konkurrent readfy (und auch anders als Spotify) will Blloon nach Angaben des Buchreport komplett ohne Werbung auskommen, einzige Beschränkung soll die Zahl der lesbaren Titel pro Monat sein. [Update 08.07.: Tatsächlich gibt es nur einmalig drei E-Books kostenlos. Mehr in unserem neuen Artikel.]

Wer mehr lesen will, muss entweder in ein kostenpflichtiges Modell wechseln (< 10 Euro monatlich) oder sich Bonifikationen mittels Mitgliederwerbung, Social Sharing und ähnlichem holen.

Eine Million E-Books sollen von Beginn an verfügbar sein, inklusive der Titel namhafter Verlage. An dieser Stelle krankt gerade Readfy derzeit noch. Zielgruppe von Blloon sollen 18-25-Jährige sein.

Wer soll bezahlen – und warum?

txtr Reader

txtr Reader

Fragezeichen gibt es viele bei der dritten deutschen E-Book-Flatrate. So klingt das Vorhaben, sich zum einen an junge Nicht-Viel-Leser zu richten und zum anderen ganze drei E-Books monatlich kostenlos und werbefrei offerieren zu wollen, ziemlich verrückt – wer soll da überhaupt Bedarf haben an den Premium-Mitgliedschaften, die offenbar das einzige finanzielle Standbein darstellen? Zudem hat txtr zumindest im "professionellen" Endkundensegment (ungleich Blloon-Zielgruppe) nach dem Tod des txtr Reader und dem dahin vegetierenden txtr Beagle eine höchst zweifelhafte Reputation.

txtr prädestiniert für Abo-Modell

Auf der anderen Seite ist txtr als global agierender und unabhängiger (anders als die Holtzbrinck-Bertelsmann-Tochter Skoobe) Dienstleister eigentlich prädestiniert als Betreiber eines länderübergreifenden Flatrate-Angebotes. Das Unternehmen entwickelt seit Jahren E-Book-Stores und Apps und hat auch über seine Verlagskontakte einen großen Vorsprung gegenüber neuen Anbietern wie readfy.

Auch die Berliner werden aber Antworten auf die Frage finden müssen, ob sich das Geschäftsmodell E-Book-Flatrate für alle Seiten – Verlage, Kunden und txtr selbst – attraktiv gestalten lässt. Bislang schreibt wohl noch kein Anbieter schwarze Zahlen, Verlage stellen aus Angst vor Kannibalisierung ihre Titel nur zöglich den Leih-Diensten zur Verfügung.

Ähnliche Beiträge


Kommentare


Txtr to Launch a Million Title eBook Subscription Service This Summer – The Digital Reader 30. Juni 2014 um 18:25

[…] lesen.net […]

Antworten

E-Book-Startup Blloon: Volumentarif statt Flatrate » lesen.net 8. Juli 2014 um 10:10

[…] als vom Buchreport vor zehn Tagen gemeldet (und von uns aufgegriffen) wird es bei Blloon nicht monatlich drei E-Books kostenlos geben. Vielmehr gibt es einmalig bei der […]

Antworten

eBook-Flatrate Blloon von txtr – das erwartet Sie | OnleiheVerbundHessen 16. Juli 2014 um 17:04

[…] Der Berliner eBook-Anbieter txtr plant nun eine eBook-Flatrate. Das Projekt mit dem Namen Blloon will den Nutzern drei eBooks monatlich völlig kostenfrei zur Verfügung stellen. Was txtrs Blloon noch zu bieten haben soll, erfahren Sie hier. […]

Antworten

Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*
*