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Bald Werbung in eBooks von Amazon?

kindle-2.jpgIm US-Netz wird aktuell vielfach spekuliert, Amazon könnte schon zeitnah Werbeanzeigen in Kindle-eBooks platzieren. Hintergrund sind zwei am vergangenen Donnerstag einigen Amazon-Mitarbeitern zugesprochene Patente mit den sperrigen Titeln "incorporporating Advertisiing In On-Demand Generated Content" (Anzeigeneinbindung in"auf Anfrage" generierten Inhalten) und  On-Demand Generating E-Book Content with Advertising ("auf Anfrage" generierte eBooks mit Werbung).

Die Schutzrechte – übrigens bereits im Dezember 2007 beantragt – beziehen sich in erster Linie auf gedruckte Inhalte. So wird im Erklärungstext explizit selten nachgefragte oder besonders alte Literatur genannt, bei der das Buch erst mit der Bestellung gedruckt und (dem Patent entsprechend) mit Werbung bestückt werden könnte.

Der Patenttext schließt aber auch ausdrücklich statische elektronische Inhalte ein. Wörtlich heisst es:

E-books may be read on a variety of electronic devices, such as personal computers, PDAs (personal digital assistant), or dedicated electronic e-book reader devices. As noted above, generally, e-books have fixed content. That is, the content presented on e-book readers is typically predetermined and cannot be changed dynamically by a user, like content on Web pages.

As such, the process described above with respect to generating on-demand printed content is equally applicable to generating e-book content. Specifically, when the content of the e-books is created, fixed advertising or other fixed content may be added to the requested content using the same means and processes described above.

Amazon-Kindle-2-01.jpgAnhand dessen nun konkrete Planungen seitens Amazon.com abzuleiten, Werbung in verkauften "klassischen" eBooks zu schalten, erscheint gewagt. Vielmehr – so vermuten zum Beispiel die Kollegen von Crunchgear – könnte der Buchhändler InText-Werbung für eine neuartige eBook-Gattung mit dynamisch generiertem Content (etwa aktuellen Nachrichten zu einem bestimmten Thema) vorgesehen haben. Auch hier gibt es aber keine Indizien dafür, dass bei Amazon bereits an einer Bereitstellung solcher Inhalte gearbeitet wird.

Bei den Spekulationen könnte der Wunsch vielfach Vater des Gedankens gewesen sein. Auch wenn die eBook-Preise in den USA längst nicht so hoch sind wie hierzulande, würden viele Kindle-Nutzer ein paar Anzeigen im Gegenzug für deutliche Rabatte oder sogar Gratis-eBooks sicherlich gerne in Kauf nehmen.

Dass das Geschäftsmodell zumindest in Nischen funktioniert, stellt in Europa bereits seit einigen Jahren BookBoon unter Beweis.

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Kommentare


Olivera 6. Juli 2009 um 12:35

Ich würde es sehr begrüßen, wenn bei eBooks der Preis sich durch Werbung z.B. halbieren würde. Gerade bei Bestsellern könnte das gut funktionieren. Sollte Amazon diesen Ansatz eines Tages auch in Deutschland verfolgen, könnte das Auswirkungen auf die Buchpreisbindung haben.

Die meisten Bücher enthalten Werbung für andere Werke aus dem gleichen Verlag, so dass das Prinzip nicht neu ist. Wichtig fände ich, dass die Anzeigen den Lesefluss nicht zu stark stören, wie es bei Magazinen schon mal der Fall ist.

Was ich mir auch vorstellen kann, ist, dass im Roman in der Geschichte ein Produkt erwähnt wird und wenn man möchte, kann man auf die Website des Herstellers klicken. Natürlich sollte dann nicht jedes dritte Wort ein Link sein.

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Hans-Jörg 6. Juli 2009 um 15:21

Früher – beinahe schon ganz früher – gab es mittem im Buch Werbung für die 5-Minuten-Terrine. Ich glaube nicht, dass die Bücher deswegen besonders günstig waren. Zum Glück kann die Werbung aufgrund der aktuellen Unzulänglichkeiten der eInk-Technik nicht so grottenfurchtbar werden. Aber wenn wir erst einmal rasende Bildwechsel und Farbe haben, und Ton …

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MTravellerH 9. Juli 2009 um 10:33

Na gut, Suppenwerbung muss es ja nicht sein. Wenn etwa unterhalb oder oberhalb des Buchinhalts dezente Banner zu sehen wären, würde mich das jetzt nicht so stören (wenn das spürbaren Einfluss auf den Buchpreis hätte)

Ich könnte mir nur vorstellen, dass der Reader online bleiben müsste und der Provider so ohne weiteres Big brother spielen könnte. Sehr unangenehme Vorstellung.

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iPhone OS 4.0 kommt mit iBooks, Gifts, iAds » eBooks » lesen.net 9. April 2010 um 16:13

[…] digitale Literatur ließe sich auf diesem Weg werbefinanzieren: InText-Anzeigen, bei Amazon wohl in Planung und Anderswo bereits Realität, könnten niedrige Verkaufspreise für Publisher doch noch […]

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Wattpad lässt Autoren an Werbeeinnahmen mitverdienen » lesen.net 19. August 2016 um 15:43

[…] und von Amazon. Der Online-Händler hat schon vor fast zehn Jahren Patente auf Werbung in eBooks beantragt und verkauft bekanntlich ohnehin schon Anzeigen innerhalb seiner Plattform. Mit Amazon Underground […]

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