Digitaler Zeitungskiosk Pubbles wird aufgegeben [Update: Bertelsmann dementiert]
Der Tolino Shine sorgt für große Verwerfungen auf dem deutschen E-Book-Markt, auch bei den beteiligten Unternehmen. Ein erstes Opfer der Tolino-Plattform ist Pubbles, der digitale Zeitungskiosk von Deutschlands größtem Medienkonzern Bertelsmann und von DBH (Weltbild, Hugendubel).
Pubbles ging im Oktober 2010 ans Netz, nachdem schon Monate zuvor die Eckdaten des Angebots ans Licht kamen. Neben E-Books verkaufte Pubbles vom Start weg digitale Zeitungen und Zeitschriften, anfangs hauptsächlich die des hauseigenen Verlags Gruner+Jahr. Gelesen wurde via Apps (iOS, Android), eigene Endgeräte verkaufte Pubbles nie.
Anfang 2012 stieg das Buchhandelsunternehmen DBH (Weltbild, Hugendubel) mit 50% bei Pubbles ein. Ein Erfolgsprojekt wurde der Store aber auch damit nicht (wenngleich er in einer im letzten Herbst vorgestellten Studie zum wichtigsten Vertriebskanal für E-Paper deklariert wurde). Folgerichtig sind mit dem Start der Tolino-Plattform nun die Tage von Pubbles gezählt.
Wie Weltbild-Chef Carel Halff dem Branchenblatt W&V sagte, werde Pubbles "umpositioniert". Die Marke werde künftig als "Dienstleistungsunternehmen im Segment Content Managing" genutzt, also wohl für Publisher-Services. Der digitale Zeitungskiosk für Endkunden unter demselben Namen ist damit Geschichte – ein weiteres teures Experiment der deutschen Medienunternehmen im Zuge der Digitalisierung wird still zu Grabe getragen. Kunden werden dem Portal wenig Tränen nachweinen, zumal dieselben Inhalte an vielen anderen Stellen (zuvorderst natürlich bei Tolino) zu finden sind/sein werden.
[Update 05.03.: Ein Bertelsmann-Sprecher dementierte gegenüber lesen.net den W&V-Bericht. Richtig sei, dass Pubbles im Rahmen des Tolino-Projekts eine wichtige Rolle als Distributor von Verlagsinhalten zukomme. Das Endkundengeschäft werde aber keinesfalls aufgegeben, zumindest sei eine entsprechende Entscheidung noch nicht gefallen. ]
Kommentare
Lesenswert: #LSRfrei, Millicom, Rocket Internet, Pubbles, E-Commerce, Zahlungsmethoden :: deutsche-startups.de 6. März 2013 um 13:48
[…] Pubbles Digitaler Zeitungskiosk Pubbles wird aufgegeben [Update: Bertelsmann dementiert] Der Tolino Shine sorgt für große Verwerfungen auf dem deutschen E-Book-Markt, auch bei den beteiligten Unternehmen. Ein erstes Opfer der Tolino-Plattform ist Pubbles, der digitale Zeitungskiosk von Deutschlands größtem Medienkonzern Bertelsmann und von DBH (Weltbild, Hugendubel). lesen.net […]
E-Book-Store Pubbles: Abschaltung am 30.09. » Debatte, eBooks » lesen.net 2. Juli 2013 um 10:34
[…] im März 2013 berichteten wir unter Berufung auf eine Aussage von Weltbild-Chef Carel Halff in der WUV, Pubbles werde im Zuge des […]
MLOVE, cleap, AppZapp. 2. Juli 2013 um 12:50
[…] Pubbles macht dicht: Der Online-Kiosk der Verlage Bertelsmann, DPV, Weltbild und Hugendubel mit rund 800 E-Books, E-Magazinen und E-Zeitschriften wird nach drei Jahren eingestellt. Ursprünglich als Alternative zu Apples App-Store gestartet soll der Kiosk ab 30. September künftig nur noch für den E-Reader Tolino arbeiten. turi2.de, lesen.net […]
Weltbild-Pleite: Fragen und Antworten für Digital-Leser » Debatte » lesen.net 11. Januar 2014 um 17:21
[…] geratener Dienst, der für die Tolino-Plattform aber umso wichtiger ist, ist Pubbles. Der einstige eBook Store fungierte bislang als zentraler Distributor, über den Inhalte in die Stores der Tolino-Allianz […]
Pubbles schließt | print24 Blog 8. November 2015 um 00:33
[…] Endkundengeschäft aufzugeben, sei aber noch nicht gefallen, teilte das Unternehmen gegenüber lesen.net […]