Buch vs. Film: Game of Thrones protzt beim Umfang, Harry Potter an der Kasse [Infografik]
Herr der Ringe, 50 Shades of Grey, Twilight, Hunger Games und natürlich Harry Potter: Ein großer Teil der cineastischen Mega-Erfolge seit der Jahrtausendwende basiert auf erfolgreichen Romanserien. Literarische Grundlagen wie filmische Adaptionen der Mega-Seller unterscheiden sich dabei massiv, sowohl in der Bewertung von Kritikern und Lesern als auch im Umfang. Ein Vergleich.
Lesestoff für 4 Tage – am Stück
Gerade erst ließ George R.R. Martin durchblicken, die erfolgreiche TV-Serie Game of Thrones dürfte seine literarische Vorlageüberholen. "Die TV-Serie schreitet voran wie eine Lokomotive, manchmal eine Jet-Lokomotive”, sagte Martin. Trotzdem: Wer sich die bislang 5 Bücher vornimmt, hat immer noch wesentlich mehr Lesezeit einzuplanen als für die bislang 5 Serienstaffeln. Das illustriert eine hübsche vom britischen Cartridgediscount erstellte Infografik (von The Digital Reader entdeckt).
Für die Lektüre des gesamten Game-of-Thrones-Werkes brauchen geübte Leser 4 Tage. Um bei der Serie auf den aktuellen Stand der Dinge zu kommen, sind 2 Tage und 2 Stunden einzuplanen. Jeweils am Stück, wohlgemerkt. In beiden Kategorien liegt das Fantasy-Epos damit in einem Vergleich der erfolgreichsten Film- und TV-Adaptionen mit literarischer Grundlage der letzten Jahre einsam an der Spitze.
In den wichtigen wirtschaftlichen Kategorien hat hingegen wenig überraschend Harry Potter ebenso deutlich die Nase vorn. Die 7 Romane über den Zauberlehrling verkauften sich mehr als unglaubliche 450 Millionen Mal, allein im Kino wurden mit den 8 Filmen Umsatzerlöse in Höhe von 7,7 Milliarden US-Dollar erzielt. Zum Vergleich: Die Herr-der-Ringe-Trilogie inklusive der drei Hobbit-Filme kommt auf "nur" 5,8 Milliarden US-Dollar.
Twilight & Fifty Shades of Grey: Schlecht bewertet, trotzdem erfolgreich
Alle genannten Serien kamen bei Kritikern und Leserschaft überragend an, und zwar sowohl die Bücher als auch die Filme. Nur beim Hobbit und hier vor allem bei der Verfilmung gibt es eine kleine Delle. Die ist allerdings nichts im Vergleich zu den Bewertungen von Twilight und Fifty Shades of Grey. Die erste Verfilmung des erotischen Liebesroman steht im Nutzer-Rating der weltgrößten Filmseite IMDb derzeit bei miserablen 4,2/10 – und erlöste trotzdem mehr als eine halbe Milliarde US-Dollar an den Kinokassen. Schon die Bewertungen der Bücher stehen in keinem Verhältnis zu den Verkaufszahlen. Das typische "BILD"-Phänomen: Niemand liest/mag es, die Kassen füllen sich trotzdem auf wunderliche Weise.
Kommentare
Sonntagsfrage: Literarisches Merchandise » lesen.net 20. Dezember 2015 um 16:44
[…] Cosplayer, die sich aufwändig im Stile ihrer Comic- und Manga-Helden einkleiden. Auch die überaus erfolgreich verfilmten Buchserien der letzten Jahre – Harry Potter, Herr der Ringe, The Hunger Games, Twilight, 50 Shades of Grey – haben […]