buchhandel.de integriert eBooks, Probleme
Zur Frankfurter Buchmesse hat die Börsenvereins-Tochter MVB ihr Portal buchhandel.de komplett überarbeitet. Das als gemeinsamer Online-Shop aller unabhängigen deutschen Buchhandlungen konzipierte Angebot vertreibt jetzt auch eBooks und bietet seinen Partnern bessere Beteiligungsmöglichkeiten. Derzeit knarzt es aber noch mächtig im Getriebe.
Neben den schon bislang erhältlichen 2 Millionen Print-Titeln können jetzt auch die auf der MVB-Seite Libreka.de angebotenen eBooks direkt auf buchhandel.de gekauft werden. Die MVB tritt nur als Vermittler auf: Verkäufer ist eine stationäre Buchhandlung, die der Kunde frei wählen und in seinem Profil hinterlegen kann. Für Buchhändler gibt es verschiedene Ausbaustufen der Beteiligung, von einem kostenlosen Listing als Bestellannahme-Stelle bis hin zur kostenpflichtigen Integration des gesamten Angebotes in die eigene Web-Präsenz.
Fast schon traditionell macht der Börsenverein damit seinen eigenen Mitgliedsunternehmen Konkurrenz. In diesem Fall besonders betroffen ist die Genossenschaft ebuch, die mit Genialokal zur Buchmesse ein gleichartiges Endkunden-Portal launchen wird. Kommentar vom MVB: "Buchhandel.de soll die bestehenden individuellen Shops der Buchhändler nicht ersetzen, sondern nur ergänzen".
Suchfunktion noch nicht zu gebrauchen
Das neue Buchhandel.de sollte ansich schon im Juli ans Netz gehen (der alte Termin findet sich noch in einigen Dokumenten), auch mit drei Monaten Verspätung ist die Seite aber alles andere als fertig. In der Kommentarspalte der Meldung des Verbandsorgan Börsenblatt und im Social Web entzündet sich die Kritik vor allem an der Suchfunktion.
Weil der Katalog dem Verzeichnis lieferbarer Bücher (VLB) entspricht, wird buchhandel.de seit jeher von Buchhändlern zur Recherche genutzt – dafür scheint die Seite aber derzeit kaum zu gebrauchen, die Suchfunktion soll sich im Vergleich zur Vorversion klar verschlechtert haben. Der MVB arbeitet dran.
Ansonsten ist das neue Buchhandel.de schick, aber langsam: Der Seitenaufbau dauert spürbar länger als bei privatwirtschaftlichen Online Shop. Im neu hinzugekommen eBook-Segment gibt es einige Kuriositäten. So heißt es im Overlay zum epub-Format auf sämtlichen Artikelseiten, "alle uns bekannten E-Reader unterstützen das EPub-Format". Die neue Taktik des Börsenverein lautet offenbar "was wir nicht besiegen können, das ignorieren wir einfach".
Kommentare
Die Ocelot-Pleite und die Chancenlosigkeit unabhängiger Buchhandlungen im Netz » lesen.net 6. November 2014 um 17:08
[…] ist ocelot.de schlicht nicht gut genug. Die Seite ist langsam, die Suchfunktion braucht selbst den Vergleich mit buchhandel.de nicht scheuen (Beispiel), und kuratierte Inhalte gibt es nur vereinzelt und nicht in der […]
eBook Store Libreka geht noch vor Weihnachten vom Netz » lesen.net 4. Dezember 2014 um 11:57
[…] und alles alle als eine wirkliche Alternative zu Amazon. Insbesondere die Suchfunktion bereitet Kummer. Der Börsenverein hat hier vor zwei Wochen zwar gelobt, an der “Optimierung von […]
Branchen-Angebot buchhandel.de auf der Kippe » lesen.net 24. Juni 2016 um 14:17
[…] zum Start vor knapp zwei Jahren berichteten wir über eine katastrophale Suchfunktion . Diese für jeden Online-Shop fundamentale Funktion […]