Deutscher E-Book Award sucht "schöne" Digital-Bücher – Kritik an Jury
Der Deutsche eBook-Award hat sich viel vorgenommen. Der in diesem Jahr erstmalig verliehene Preis soll an die Produzenten der "schönsten"deutschsprachigen E-Books gehen. Die Jury-Besetzung ist nicht unumstritten.
Der neu ins Leben gerufene Preis soll "die technische Umsetzung von Literatur im digitalen Raum würdigen". Vergeben wird er in zwei Kategorien. Den Preis für das "Beste enhanced eBook" sollen E-Books bekommen, die sich unter anderem durch eingebundene multimediale Elemente auszeichnen. In der Kategorie "Beste eBook App", sollen Apps ausgezeichnet werden, die sich auf Mobilgeräten besonders um erzählerische Struktur verdient gemacht haben. Initiator des Preises ist Student Robert Goldschmidt, der ein Blog zum Thema E-Publishing betreibt. Zu den Unterstützern des Preises zählen unter anderem die Frankfurter Buchmesse und der Blogger und "Virenschleuder"-Mitbegründer Leander Wattig.
Überfälliger Preis
Der Deutsche eBook-Award setzt sich mit seinem Fokus auf Technik und Gestaltung von anderen E-Book-Preisen wie dem Deutschen E-Book Preis und dem Indie-Autoren-Preis ab. Deren Ausrichtung zielt mehr auf den Inhalt als auf das Design. Vergleichbar ist die Idee des E-Book-Award eher mit dem Preis für die schönsten Bücher der Stiftung Buchkunst, der E-Books allerdings explizit nicht auszeichnet. Damit vergibt der Deutsche E-Book-Award zum ersten Mal in Deutschland einen lange überfälligen Preis für die Gestaltung von E-Books.
Kritik an Jurymitgliedern
Doch der Preis ist nicht unumstritten. Wie dem Fontblog auffiel, ist keines der Mitglieder der ansonsten hochkarätig besetzten Jury im Bereich Grafikdesign oder Typografie zuhause. "Irgendwie seltsam, wenn man auf der Suchen nach den ’schönsten deutschsprachigen eBooks' ist, Themen wie Leserführung, Bildsprache, Typografie und dergleichen auszublenden" schreibt Jürgen Siebert im Fontblog. Auf eine Anfrage Sieberts bei Twitter antworteten die Verantwortlichen des Deutschen eBook Award, dass es auch um Buchgestaltung und Typografie ginge. Jedoch hätten E-Books "ihr Potenzial vor allem in technischen Aspekten auszuspielen".
<Bildnachweis: Buchstaben von Shutterstock>
Kommentare
Klicks der Woche | edition fredebold 8. August 2014 um 11:22
[…] Award”. Bisher gibt es nur zwei Kategorien: Bestes enhanced eBook und beste eBook App. Auf lesen.net wird erklärt, warum die Jury des Preises schon in der Kritik stand. Wir sind trotzdem gespannt, […]
Deutscher eBook Award: Die schönsten deutschsprachigen eBooks | Virenschleuder-Preis | #vsp14 21. August 2014 um 01:26
[…] lesen.net: “Deutscher E-Book Award sucht ‘schöne’ Digital-Bücher – Kritik an Jury“ […]
Event-Tipps für Frankfurter Buchmesse » lesen.net 30. September 2014 um 15:56
[…] des ersten Award, der sich mit den gestalterischen Aspekten von eBooks beschäftigt (wir berichteten). Es eine Handvoll Nominierungen für Enhanced eBooks und für eBook […]