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Deutscher E-Book-Markt +150%, Durchschnittspreis sinkt

E-Books wandeln sich auch in Deutschland immer mehr vom Zukunftsmarkt zum wesentlichen Umsatzfaktor. Die Analysten von Media Control vermeldeten einen rasanten Zuwachs der E-Book-Verkäufe in Deutschland – bei allerdings gleichzeitig sinkendem Durchschnittspreis pro E-Book.

12,3 Millionen E-Books sind laut Media Control im Jahr 2012 kostenpflichtig heruntergeladen worden, davon allein 5,8 Millionen im 4. Quartal. Damit sind in den letzten 3 Monaten 2012 mehr E-Books gekauft worden als im gesamten Vorjahr: Für 2011 hatte Media Control 4,9 Millionen E-Book-Käufe gemeldet. Der E-Book-Anteil am Branchenumsatz verdoppelte sich damit binnen Jahresfrist von 1% auf 2%. Media Control stützt seine Zahlen auf ein Panel von 10.000 befragten Verbrauchern.

E-Books immer billiger

Gleichzeitig ging es mit dem Durchschnittspreis bergab. 2011 wurden durchschnittlich 9,56 Euro pro E-Book bezahlt, 2012 waren es "nur noch" 8,61 Euro – ein Minus von 10 Prozent. Dabei erscheint der Preis allerdings noch erstaunlich hoch, gerade weil Media Control die E-Book-Verkäufe (und nicht etwa die Umsätze) zugrunde gelegt hat. So kosten die Titel auf den Plätzen 1-3 in der aktuellen E-Book-Bestsellerliste von Amazon (zweifellos die klare Nummer 1 in Sachen hiesiger E-Book-Verkäufe) 2,99 Euro oder weniger; der Durchschnittspreis der gesamtem Top 10 liegt aktuell bei 6,66 Euro.

Frisst der Preisverfall seine Kinder?

Klar ist: Der Trend zu den üblicherweise sehr günstig angebotenen selbstverlegten E-Books, die ganz offensichtlich auch von den Leserschaft angenommen werden, wird auch in den kommenden Jahren zu einem langsamen Verfall der Durchschnittspreis führen. Digital-Leser werden damit schon aus Gewohnheit immer weniger dazu bereit sein, Preise von deutlich über 10 Euro pro E-Book zu bezahlen. In was für eine Richtung die 99-Cent-Konditionierung geht, müssen allerdings auch schon Self Publisher erfahren, die wegen 2,99-Euro-Preisschildern verärgerte Leser-Mails bekommen.

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Kommentare


Bigboo73 12. Februar 2013 um 08:48

Man muss ja hier erstmal klar unterscheiden was wie viel kostet. Wissenschaftliche Bücher sind ja weiterhin hochpreisig und das ist auch gut so, schließlich steckt ne Menge Ausbildung, Erfahrung, recherche etc. dahinter.

Mein persönlich gefühlter Preispunkt für ein Roman (lektoriert) liegt zwischen 5-7 Euro.

Die ganze Selfpublishing Schiene betrachte ich mit gemischten Gefühlen, ich persönlich habe im Freundeskreis jemanden der diesen Weg bestreitet. Das finde ich gut, weil er bisher abgelehnt wurde und der Roman tatsächlich auch qualitativ gut ist.

Es gibt aber auch einige die veröffentlichen Lebens- oder Finanzberater als Selfpublishing und da würde ich niemals zugreifen, da hat ja mal niemand (augenscheinlich) quergelesen ob das alles so zu trifft…

Ich halte 99cent selbst für ein Indie Buch zu wenig. Aber das ist der Weg den Apple erfolgreich mit den Apps eingeläutet hat!

Wer selbst ein iPhone (oder Smartphone) hat soll sich nicht darüber beschweren, sondern sein eigenes Verhalten mal beobachten wenn er Apps shoppt. Denn in solchen Apps steckt teils viel mehr Arbeit wie in einem Roman und es müssen für eine App meist mehrere Leute bezahlt werden/sich Ihren Unterhalt damit verdienen.

Ich als Entwickler beschwere mich auch nicht darüber. Fazit: Der E-Book Markt steht noch ganz gut da.

Antworten

hiwakoo 14. Februar 2013 um 12:31

Es ist ja aber auch unbestreitbar, dass der Erwerb einer Printausgabe viel weitgehendere Rechte beinhaltet als eine eBook Datei, die mir nur das Lesen an sich zur Nutzung überlässt. Ein eBook ist daher deutlich weniger Wert, und in der Produktion, Auslieferung, Lagerhaltung… auch entscheident kostengünstiger, daher werden die Preise noch deutlich weiter sinken um dem gerecht zu werden.

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