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Deutscher Nook Store schließt

Ein gutes Jahr nach dem Ende des deutschen Sony Store verabschiedet sich ein weiterer internationaler Anbieter vom hiesigen Markt. Die führende US-amerikanische Buchhandelskette Barnes & Noble streicht ihre verlustreiche Digital-Sparte Nook zusammen, auch der deutsche Store ist betroffen.

Nach jahrelangen Gerüchten und Ankündigungen einer Internationalisierung des Nook über die USA und Großbritannien hinaus legte der Buchhändler im Herbst 2013 eine Windows-8-App vor, die in 32 Ländern – darunter Deutschland – nutzbar war. Das deutschsprachige Sortiment bestand aus einigen Tausend eBooks vor allem kleinerer Verlage sowie Zeitschriften wie der PC Welt und Auto Bild.

Es blieb bei Windows 8 App

Nook Windows 8 App

Nook Windows 8 App

Bis heute war der Nook Store außerhalb von Großbritannien und den USA ausschließlich über diese App zugänglich. Expansionspläne in Deutschland, zu denen auch ein Büro in Berlin gehörte, wurden nie ernsthaft forciert. Vor allem, weil sich der einstige Wachstumsmotor für B&N zu einem riesigen Verlustbringer entwickelte und auch die Erwartungen von Microsoft enttäuschte, die sich Anfang 2012 einen 16,7-Prozent-Anteil an Nook gesichert haben.

Ohne Microsoft-Beteiligung kein globaler Nook

Diesen Anteil kaufte Barnes & Noble im vergangenen Dezember wieder von Microsoft zurück (für einen Abschlag von satten 60 Prozent gegenüber dem ursprünglichen Kaufpreis). Eine Konsequenz davon ist, dass die besagte Windows-8-App schon vom 07. August nicht mehr außerhalb der USA nutzbar ist. Das geht aus einer E-Mail an Nook-Kunden hervor, die das Fachblog The Digital Reader zuerst veröffentlicht hat. Ein B&N-Sprecher hat den Sachverhalt inzwischen gegenüber Engadget bestätigt: Infolge dem Ende der Zusammenarbeit mit Microsoft wird das Digital-Geschäft außerhalb von Großbritannien und den USA komplett eingestampft.

Aufgrund der überschaubaren Attraktivität des hiesigen Nook-Angebotes, den eingeschränkten Nutzungsmöglichkeiten und den zahlreichen Alternativen dürfte die Anzahl der Betroffenen in Deutschland sehr überschaubar sein. Abseits vom Einzelfall wirft die Abschaltung aber ein weiteres Mal ein Schlaglicht darauf, wie vergänglich selbst die Angebote großer Unternehmen sind. Und damit auch der Zugriff gekaufte Dateien, vor allem wenn sie mit proprietärem Kopierschutz versehen sind. Barnes & Noble nutzt den Marktstandard Adobe DRM, der immerhin leicht entfernbar ist.

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Kommentare


Barnes & Noble streicht Digital-Sparte Nook | AUTHORS CHOICE 21. Juli 2015 um 13:59

[…] lesen.net, techcrunch.com, engadget.com […]

Antworten

Nook GlowLight Plus: Alu-Lesegerät mit 300ppi-Display » lesen.net 21. Oktober 2015 um 16:13

[…] der geschäftlichen Turbulenzen liegen die Expansionspläne allerdings bis auf weiteres auf Eis. Mit dem Nook GlowLight Plus hat der Filialist nun immerhin einen konkurrenzfähigen eBook […]

Antworten

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