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Deutscher Sony Reader Store schließt – Kunden gehen an Kobo

Der Rückzug von Sony aus dem E-Reading-Business schreitet voran. Nach dem Aus der nordamerikanischen Sony eBook Stores Anfang dieses Jahres nehmen die Japaner nun auch die europäischen Dependanzen vom Netz – am 16. Juni gehen die Lichter aus. Sony-Reader-Besitzer werden mit ihren eBook-Sammlungen zum bisherigen Konkurrenten Kobo migriert, sollten aber aktiv werden.

In einer E-Mail informierte Sony die Kunden seines deutschen eBook Store am heutigen Donnerstag über die bevorstehende Schließung. Am 16. Juni werde der Sony eBook Store schließen – dann gibt es auch letztmalig die Möglichkeit zum Download gekaufter eBooks. Für Ende Juni (also Wochen nach der Schließung) wird die Möglichkeit einer Migration der eigenen Bibliothek zu Kobo in Aussicht gestellt. Sony warnt allerdings davor, möglicherweise ließen sich nicht alle eBooks mit einem Klick migrieren – Kunden sollten also auf jeden Fall ihre bislang gekauften eBooks herunterladen. Wie das geht, steht hier. Nicht synchronisiert werden Markierungen und Notizen.

In den Tagen nach dem 16. Juni soll es gemäß FAQ Firmware Updates für die Sony Reader PRS-T1 bis T3 geben, mit denen der integrierte eBook Store von Sony auf Kobo umgestellt wird. In der E-Mail von Sony gibt es auch einen Link, mit der der Datenweitergabe an Kobo widersprochen werden kann.

Schließung nicht unerwartet, Zeitpunkt schon

Die Schließung der europäischen Sony eBook Stores kommt nicht unerwartet – so prognostizierten wir "Das Ende der Sony Reader" schon in unseren E-Reading-Vorhersagen für 2014 im vergangenen Dezember. Die Prioritäten des angeschlagenene japanischen Unternehmen liegen längst woanders, der Sony Reader PRS-T3 wurde schon gar nicht mehr in den USA veröffentlicht. Einiges spricht allerdings dafür, dass der Zeitpunkt sogar für die Angestellten in Europa überraschend war. So sprachen wir in den letzten Tagen noch mit PR-Verantwortlichen des deutschen Reader Store zum Muttertag – das Aus traf die hiesigen Arbeitskräfte offenbar völlig unerwartet.

Kobo übernimmt

Wie in den USA und Kanada übernimmt auch in Deutschland der ebenfalls japanische Konzern Kobo die Kunden. Die Wahl ist schon aufgrund des globalen Auftretens von Kobo quasi alternativlos (die Tolino-Partner hätten etwa den Kunden in Australien und Großbritannien wenig anzubieten). Für Lesefreunde ist das Bild zwiespältig. Von der tollen Hardware von Kobo (Aura, Aura HD) profitieren sie nicht. Kobos eBook Store fand sich in jüngeren Testberichten immer am Ende der Rankings – er gilt als wenig intuitiv und im deutschen Sprachraum schlecht sortiert. Bei englischsprachigen eBooks bietet Kobo hingegen eine herausragende Auswahl und Dank regelmäßiger Gutscheinaktionen sehr gute Preise.
Problematisch ist auch der personelle Aderlass der letzten Wochen bei Kobo, der sich auch hierzulande bemerkbar macht (keine Social-Media-Aktivitäten, wenig sichtbare Promotionen im Store).

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Kommentare


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