Die Mär von der Virengefahr für eBook Reader
Die Bedrohung durch Viren und Trojaner scheint allgegenwärtig bei elektronischen Geräten. Entsprechend liest auch bei eBook Readern häufig die Angst mit, geschürt wird sie auch von professioneller Seite. Dabei haben Digital-Leser nichts zu befürchten – solange sie beim dedizierten Lesegerät bleiben und sich nicht auf einschlägigen illegalen Download-Seiten herumtreiben.
Im Zusammenhang mit dunklen Bedrohungen für eBook Reader wird immer wieder ein Beitag aus dem Blog des Antivirus-Spezialisten Norton herumgereicht. Erst am gestrigen Mittwoch hat goodereader.com den Beitrag als Aufhänger für eine Kindle-Virus-Geschichte genutzt – allerdings ohne zu erwähnen, dass der Norton-Artikel bereits 5! Jahre alt ist (im Gegenteil wird von "kürzlich getroffenen Aussagen" gesprochen).
Kindle & Co. keine lohnenden Ziele für Viren + Würmer
Norton-Bloggerin Michelle Rafter warnte 2009 vor der Gefahr, die von den integrierten Funkmodulen und Web-Browsern ausgehe. eBook Reader könnten sich beim Besuch von Websites oder beim Abruf von E-Mails Viren einfangen. Zwar gebe es noch keine entsprechende Berichte oder überhaupt Viren, die die unix-basierenden Betriebsysteme von eBook Readern angreifen. Mit der wachsenden Popularität elektronischer Lesegeräte könne sich das aber ändern.
Kurz gesagt: Auch mit der wachsenden Popularität von eBook Readern, die zumindest in den USA ihren Höhepunkt ja schon erreicht haben sollen, gab es keine Viren und Würmer. In den Kommentaren bei The Digital Reader, der sich am heutigen Donnerstag mit dem gleichen Thema auseinandersetzt, merkt ein Entwickler an, zwar würden die meisten eBook Reader (wie auch der Tolino Shine, nicht aber der Kindle Paperwhite) mit angepassten Android-OSs betrieben, in deren Stock Versionen es sehr wohl bekannte und auch schon ausgenutzt Sicherheitslücken gebe. Für Hacker seien eBook Reader aber schlicht nicht interessant, weil sie weder Rechenpower für Bot-Netze noch verwertbare Daten versprechen würden.
Indirekte Virus-Infektion über illegale eBook-Downloads
eBook-Reader-Nutzer haben also nichts zu befürchten – zumindest, solange sie sich nicht für kostenlose eBooks in die dunklen Ecken des Internets begeben. Illegale Download- und Streaming-Seiten fungierten in der Vergangenheit schon mehrfach als Virenschleuder. Fast schon ein Klassiker sind außerdem Viren, eingebettet in PDF-Dateien, wie sie häufig zum Download auf illegalen eBook-Seiten bereitstehen.
<Beitragsbild: Virus von Shutterstock>
Kommentare
Carsharing-Anbieter, brightup, Doo. 17. Februar 2014 um 12:59
[…] E-Reader virenfrei: Solange Digital-Leser beim dedizierten Lesegerät bleiben und sich nicht auf einschlägigen illegalen Download-Seiten herumtreiben, ist die Bedrohung durch Viren und Trojaner offenbar gering, schreibt Johannes Haupt von lesen.net. Demnach seien Kindle & Co keinen lohnenden Ziele für Hacker, weil sie weder Rechenpower für Bot-Netze noch verwertbare Daten versprechen würden. lesen.net […]