Die neue Autoren-Generation
Das Internet bietet Autoren gute Chancen, durch eine Selbstveröffentlichung den eigenen Erfolg aktiv voran zu treiben. So hat Amazon erst kürzlich bekannt gegeben, in den USA mit "Amazon Encore" eine eigene Buchedition herauszubringen.
Als erstes Buch soll im August der Fantasy-Roman "Legacy" der 16-jährigen Autorin Cayla Kluver erscheinen, den die Autorin zunächst im Eigenverlag publiziert hatte. Amazon hat sich die Rechte gesichert und will den Titel auf unternehmenseigenen Kanälen wie Print-, Hör- und eBook vermarkten. Auch die Distribution an den stationären Buchhandel ist vorgesehen. Doch wie kam es dazu?
Anhand der Kundenbewertungen macht der Online-Händler außergewöhnliche, übersehene Titel mit größerem Verkaufspotenzial ausfindig und bringt diese neu heraus. Nach dem Kindle kommt damit der nächste Coup: Amazon wird zum Verleger.
Bei Amazon trägt der Schreiber die Initialkosten für Vorbereitung, Lektorat, Herstellung und Marketing. 95 Prozent der Autoren bleiben erfolglos – und von den restlichen sucht sich Amazon die vielversprechendsten Talente aus. Nach der kostenlosen Vorarbeit vermarktet Amazon die Bücher neu. Mit seiner Vertriebsmacht wird es für Amazon wohl ein Leichtes sein, talentierten Autoren zu mehr Aufmerksamkeit und damit auch zu mehr Erfolg zu verhelfen.
Vernetzt erfolgreich werden
Aber auch in Deutschland gibt es bereits Beispiele, wie junge Autoren sich online von Verlagen finden lassen. Johannes Regnitz veröffentlichte sein eBook "Cool ohne Alk" zunächst auf Xinxii.com, wo sein Ratgeber der etwas anderen Art Platz 1 der Bestseller-Liste belegt und seine Seite innerhalb eines knappen Jahres fast 40.000 Mal aufgerufen worden ist. Aufgrund des Erfolgs des unkonventionellen E-Books zum Thema Alkoholkonsum ist die Publikation inzwischen als Taschenbuch beim Gentlemen’s Digest Verlag erschienen, der die Website Xinxii betreibt. Auch die Amazon Bücher-Verkaufsränge sehen vielversprechend aus.
Fest steht, dass hier eine neue Art der Talentsuche am Entstehen ist. Autoren, die das Internet als ihre Bühne verstehen, auf der es sich digital optimal zu präsentieren gilt, sind klar im Vorteil.
Selbstvermarktung lohnt
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um z.B. über eine Veröffentlichung bei bod.de bei Amazon gelistet zu sein.
Desweiteren empfiehlt es sich, sein Werk auch digital in gängigen eBook-Shops anzubieten. Und natürlich haben es Autoren einfacher, ihr Werk bekannt zu machen, wenn sie z.B. per Twitter, Facebook und Myspace intensiv vernetzt sind.
Ziel ist es, sich aktiv eine Fangemeinde aufzubauen und Multiplikatoren aufzufallen. Selbst wenn es nicht auf Anhieb gelingt, einen Verlagsvertrag zu ergattern, bekommt man auf diese Weise wertvolles Feedback zum eigenen Buch, das helfen kann, es weiter zu verbessern.
Inwieweit hier wirklich die Bestseller von morgen entstehen werden, wird sich zeigen. Tatsächlich bietet die Selbtveröffentlichung schon heute mehr Möglichkeiten der aktiven Eigenvermarktung, als das Gros der Autoren sie aktuell nutzt.
/Dipl.-Ök. Olivera Wahl
Kommentare
Kindle-Plattform öffnet sich deutschen Publishern » eBooks » lesen.net 15. Januar 2010 um 16:55
[…] Kindle Store käme man also – noch – vorbei. Gerade verlagslose Hobbyautoren sollten die DTP aber schon heute eines zweiten Blicks würdigen, auch wenn die Kindle-Verbreitung […]
Wieviel eBooks wirklich kosten » Debatte » lesen.net 8. März 2010 um 20:31
[…] recht gelassen entgegen sehen. Die Gefahr durch Self-Publishing-Plattformen – unabhängig a là Xinxii oder “embedded” wie Amazons Digital Text Plattform – ist zwar durchaus gegeben, […]
Laura 17. September 2012 um 12:49
Ich bin Jungautor und nutze Facebook, Twitter & Co. auch aktiv. Allerdings geht es damit eher mäßig voran. Auf ebenfalls http://veroeffentlichen-heute.de/category/chancen-und-risiken-fur-autoren/ habe ich einige Informationen gewonnen. Außerdem habe ich von vielen anderen Autoren gehört, dass eigene Blogs und kostenlose Büchervergaben zum Rezensieren ihnen sehr geholfen haben. Das werde ich in Zukunft einmal ausprobieren.