Skip to main content

DRM: EU denkt über Warnhinweise auf eBooks nach

Prangen auf eBooks künftig ähnliche Warnungen wie auf Zigarettenpackungen? Innerhalb der zuständigen EU-Kommission gibt es Überlegungen, eBook-Händler wie Amazon zu klaren Hinweisen dazu zu verpflichten, was für Zwänge mit verwendeten Kopierschutz-Mechanismen verbunden sind.

"Dank" proprietärer eBook-Formate und Kopierschutz-Mechanismen ist Obacht beim eBook-Kauf geboten – längst nicht jedes eBook funktioniert auf jedem eBook Reader. Bekanntestes Beispiel ist Amazon.de mit seinem Kindle DRM, aber auch Apple und Kobo haben proprietäre eBook-Formate. Umgekehrt verstehen sich viele Geräte mit dem weitverbreiteten Adobe DRM nicht, das von seinen Verwendern zu unrecht als "offene" Alternative verkauft wird.

Ohne Bestätigung der DRM-Bedingungen kein Download

In den Augen der EU ist diese mangelnde Interoperabilität und Transparenz ein Problem, erklärte der Mainzer Universitäts-Professor Christoph Bläsi auf der Konferenz CONTEC, die am heutigen Dienstag in Frankfurt stattfindet. Sein Institut hat im Mai dieses Jahres eine Studie zum Thema angefertigt, die der EU-Kommission für die digitale Agenda übergeben wurde.

Laut Bläsi gibt es innerhalb der Kommission Überlegungen, eBook-Händler zu "Warnhinweisen" auf die Einschränkungen zu verpflichten, die mit dem eBook-Preis einhergehen. Das könnte etwa in Form eines auffällig platzierten Hinweistextes geschehen, dass das gekaufte eBook ausschließich auf bestimmten Geräten und für eine bestimmte Zeit gelesen werden könnte. Die Lektüre dieses Hinweises müsse man dann als Kunde bestätigen, andernfalls sei kein Download möglich.

Damit sollte die Transparenz für den Kunden erhöht und indirekt die Anbieter dazu angeregt werden, die digitalen Mauern einzureißen und die Interoperabilität (sprich die Kompatibilität zwischen verschiedenen Plattformen) zu erhöhen. Professor Bläsi äußerte sich im Gespräch mit lesen.net allerdings skeptisch dazu, ob solche Warnhinweise tatsächlich eine Wirkung auf den Kunden haben. Für den normalen Verbraucher stehe der Komfort an oberster Stelle, etwaige Inkompatibilitäten mit anderen Plattformen würden da schulterzuckend in Kauf genommen.

Ähnliche Beiträge


Kommentare


Thomas 8. Oktober 2013 um 16:37

Mal sehen, wie die EU dann DRM-freie eBooks handhaben will, die sich jederzeit konvertieren lassen.

Antworten

tr5z 8. Oktober 2013 um 19:36

Eine DRM-Kennzeichnungspflicht wäre mal eine begrßenswerte Maßnahme. Dass dies dazu führen würde, dass wir diese Geißel der Menschheit in absehbarer Zeit loswürden, glaube ich zwar auch nicht, aber der geneigte Leser würde wenigstens daran erinnert, woran er ist, wenn er an der Kasse nochmal einen Blick auf seine Waren wirft.

Antworten

LG 9. Oktober 2013 um 20:09

Das wäre fantastisch. Ich stelle auch nur DRM-freie Ebooks bei Amazon ein, mit Calibre klappt das Umwandeln dann perfekt. Schließlich hatte ich schon selbst mehr als genug Ärger-Momente mit DRM, sei es bei Ebooks, Spielen oder Musik (damals, als es das dort auch noch gab…)

Antworten

Juergen Schulze 11. Oktober 2013 um 20:10

So ein Schmarrn.
Genauso, wie jeder weiß, dass Rauchen ungesund ist, weiß auch jeder (den es interessiert), was DRM mit sich bringt.
Und die, die es nicht interessiert, kaufen und lesen auf ihrem Kindle/iPad/Sony/Kobo/tolino und gut ist.
Purer Aktionismus.

Antworten

Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*
*