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E-Books und Ratgeber retten deutschen Buchmarkt

Sowohl die deutschen Verlage als auch der Buchhandel haben in den letzten Tagen durchaus erfreuliche Zahlen vermelden können. Dass der deutsche Buchmarkt insgesamt im Plus liegt, ist vor allem dem starken E-Book-Wachstum zu verdanken – von "Trendumkehr" keine Spur.

Am gestrigen Donnerstag veröffentlichte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels Zahlen, die nach dem Umsatzeinbruch im ersten Quartal dieses Jahres auf eine leichte Erholung im deutschen Buchmarkt schließen lassen – sowohl bei den Verlagen als auch im Buchhandel. So zeigt die jährliche Schnellumfrage des Verleger-Ausschusses des Börsenvereins bei den Verlagen ein Umsatzplus von 0,8 Prozent in 2013. Der Buchhandel hingegen vermeldete schon im Januar ein Plus im Bar-Umsatz von 0,9 Prozent.

Auch für den Juli vermeldet der Buchhandel trotz Sommerzeit und Fußball Weltmeisterschaft ein leichtes Plus von 0,6 Prozent. Damit liegen die Umsätze jedoch weiterhin 3,2 Prozent unter denen der ersten sieben Monaten des letzten Jahres – was insbesondere durch das Ausbleiben eines Mega-Bestsellers wie Dan Browns Inferno zu erklären ist. Der Blick auf die Warengruppen macht deutlich, dass insbesondere Ratgeber zu diesen robusten Zahlen beitragen. So legen die Ratgeber im Buchhandel im Juli um satte neun Prozent zu, während die Belletristik einen Rückgang um knapp fünf Prozent aufweist. Auch bei den Verlagen zeigt sich ein Zuwachs in 2013 insbesondere bei den Ratgeberverlagen (1,7 Prozent insgesamt, 3,5 Prozent bei gedruckten Büchern).

E-Book-Umsatzanteil springt auf 6,9 Prozent

Die Zahlen der Verlage für 2013 zeigen zudem, dass gerade das Wachstum der E-Books einen großen Teil zu dieser stabilen Entwicklung beigetragen hat. So machen E-Books mittlerweile einen Anteil von 6,9 Prozent an den Umsätzen aus, drei Prozentpunkte mehr als im letzten Jahr. Das Börsenblatt konstatiert entsprechend: "Das Wachstum dieses Segments ist somit hauptverantwortlich dafür, dass der gesamte Buchumsatz zulegen konnte." Diese Zahlen stehen der vom Börsenverein noch im Juni konstatierten "Trendumkehr" entgegen. Vielmehr zeigt sich auch in Deutschland wie in den Vereinigten Staaten ein wachsener Marktanteil von E-Books auch wenn der Anteil der Leser nur unwesentlich gestiegen ist. Auch die Online-Erlöse der Verlage sind 2013 deutlich gestiegen, mit neun Prozent jedoch weniger stark als in den Vorjahren, wo dieser Wert regelmäßig 15 Prozent betrug.

Die leicht gestiegenen Umsatzzahlen werden bei den Verlagen jedoch durch steigende Kosten überkompensiert. So vermelden die Verlage 1,4 Prozent Mehrausgaben – insbesondere im Bereich der EDV-Kosten (+5,7 Prozent), der Vertreterprovisionen (+4,8 Prozent), der Autorenhonorare (+3,3 Prozent) und der Personalkosten (+2,7 Prozent).

<Bildnachweis: Geldbuch von Shutterstock>

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Kommentare


Kein Kommentar, bitte! | brasch & buch 16. August 2014 um 02:25

[…] die aktuellen Zahlen vom Buchmarkt zeigen, sind eBook und Ratgeber derzeit die Wachstumstreiber. Eigentlich unglaublich bei den […]

Antworten

Niederlande: Kein DRM und der Markt für E-Books wächst » lesen.net 25. August 2014 um 16:34

[…] Eine Infografik des Logistikunternehmen CB Commerce illustriert ein strammes Wachstum des E-Book-Marktes: Im 2. Quartal 2014 betrugt das Plus 18 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. 4,7 Prozent aller im Nachbarland verkaufter Bücher sind E-Books. Zum Vergleich: Hierzulande liegt der E-Book-Anteil bei etwa 7 Prozent. […]

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Pressearbeit: Die "schöne neue Welt" | Faktenkontor 17. April 2015 um 10:07

[…] Büchern die (alleinige) Zukunft des Buchhandels gesehen wird. Dabei macht der Anteil von E-Books weniger als sieben Prozent (Stand: August 2014) aus. Und auch unser Social-Media-Atlas zeigt: Nur jeder vierte Internetnutzer liest zumindest […]

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