E-Ink 2014: DinA4-Reader, Smartwatches, Fahrräder [Video]
Die Nachfrage nach dedizierten Lesegeräten steigt längst nicht mehr so rasant wie in den letzten Jahren – Zeit für Marktführer E-Ink, sich nach neuen Märkten umzusehen. Auf der CES 2014 präsentierte das Unternehmen unterschiedlichste Produkte mit E-Ink-Displays, von der Wanduhr bis hin zum Fahrrad.
E-Ink-Smartwatches mit Retina-Displays
Smartwatches gelten als eines der nächsten großen Dinger – jeder große Elektronikkonzern von Samsung bis Sony hat eine mehr oder weniger intelligente und eigenständige Uhr im Portfolio, und auch eine iWatch von Apple erscheint nicht unwahrscheinlich. Ein großes Problem konventioneller Smartwatches ist die Akkulaufzeit: Bei intensiver Nutzung müssen die in der Regel via Bluetooth mit Smartphones verbundenen Uhren täglich an die Steckdose.
Einer der Gründe für den hohen Stromverbrauch sind die verbauten LCD-Panels. E-Ink-Bildschirme sind wesentlich genügsamer (und haben zudem den Vorteil der besseren Ablesbarkeit bei Sonnenlicht), entsprechend erhofft sich E-Ink hier ein gehöriges Stück am wachsenden Smartwatch-Kuchen. Auf der CES gab es neben einigen im Handel befindlichen E-Ink-Uhren auch Vorserienprodukte (mit HD-Panels in "Retina-Auflösung", also > 300dpi) und ein Entwicklerkit für Hersteller zu sehen.
Wanduhren und Fahrräder
Ein wesentlich größerer Zeitanzeiger, der ebenfalls mit E-Ink-Technik betrieben wird, ist die Clock One. Die ein Meter breite Wanduhr kann dank extrem geringen Gewicht mit nur einem Nagel und an einem Magneten befestigt werden. Sie soll ab September 2014 in vier verschiedenen Farben erhältlich sei und stolze 499 US-Dollar kosten.
Naturgemäß noch teurer ist das Elektrofahrrad (noch so ein Trend) eines Silicon-Valley-Startups, in dem ebenfalls E-Ink-Technologie zugange ist. Der Ladestand der Batterie ist auf einem Mini-E-Ink-Panel zu sehen. Praktischer Vorteil gegenüber LCD-Displays ist hier die Eigenschaft von E-Ink-Screens, nur bei einem Seitenneuaufbau Strom zu verbrauchen. Solange die Anzahl der Ladebalken unverändert ist, geht keine Energie verloren.
eBook Reader: Highlight Sony DPT-S1
eBook Reader spielten am E-Ink-Stand nur eine untergeordnete Rolle. Highlight ist sicherlich der Sony DPT-S1 – im Gespräch mit Kollege Charbax von ARM Devices erklärte die E-Ink-Pressedame, die erste Charge des DinA4-Readers (13,3″) sei trotz 1.000-US-Dollar-Preisschild bereits ausverkauft. Bislang ist das Gerät nur im Sony-Stammland Japan erhältlich – stimmt die Nachfrage, könnte sich das ja vielleicht bald ändern.
Ansonsten hatte E-Ink in Las Vegas nur die üblichen Verdächtigen im Gepäck. Hervorgehoben wurde der Kindle Paperwhite 2, der bislang als einziger eBook Reader das E-Ink-Carta-Display (höhere Kontraste, schnellere Blätterzeiten) an Bord hat; im Frühling dürfte sich das ändern. Beim Tolino Shine zeigte sich die E-Ink-Pressefrau schlecht informiert: Sie gab an, das Lesegerät werde in Deutschland von unabhängigen Buchhandlungen vertrieben, die damit den großen Ketten Paroli bieten könnten. Bekanntlich ist genau das Gegenteil der Fall.
Farbiges E-Ink in der Warteschleife
2014 steht für E-Ink also ganz im Zeichen der Diversifizierung. Neben Lesegeräten, wo E-Ink klarer Marktführer in einem allerdings zunehmend gesättigten Markt ist, will das Unternehmen auch in anderen Bereichen Fuß fassen. Auch die E-Reader-Panel-Entwicklung wird sicherlich vorangetrieben, allerdings eher im Verborgenen. Auffällig still war es während der CES um farbige E-Ink-Panels – seit dem Pocketbook Color Lux mit seinem doch sehr mäßigen Bildschirm scheint es hier wenig vorzeigbare Entwicklungen gegeben zu haben.
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