eBook Flatrates: Auch Blloon gibt auf
Fast genau ein Jahr nach dem Startschuss gehen beim eBook-Flatrate-Anbieter Blloon schon wieder die Lichter aus. Das Berliner Startup, dessen Flatrate-Angebot bislang allerdings nur in Großbritannien erhältlich war, konnte offenbar auch eine Umkrempelung des Geschäftsmodells nicht zum Erfolg verhelfen.
Blloon ist eine Ausgründung des Berliner E-Reading-Pionier txtr, der Anfang 2015 pleite ging. Die Blloon GmbH mit Firmensitz Berlin-Mitte war von der Insolvenz allerdings nicht betroffen. Im Oktober 2014 in Großbritannien als "Volumentarif für Wenigleser" gestartet, bot man zuletzt eine klassische Flatrate. Zum Preis von 8 Pfund (11 Euro) monatlich konnten Nutzer der iOS-App unbegrenzt viel lesen, das Sortiment umfasste 700.000 Titel.
Geplante Expansion fand nicht statt
Bis zuletzt war Blloon nur in Großbritannien erhältlich, die für Anfang 2015 angekündigte Expansion in die USA und nach Deutschland fand nie statt. Und nun ist es offenbar auch in Großbritannien vorbei. Schon seit Anfang des Monats ist die App nicht mehr nutzbar, in den letzten Tagen wurden anscheinend die Leser über das Blloon-Aus informiert.
Die bisherige Kommunikationspolitik des Berliner Startup ist dabei mit "zurückhaltend" noch höflich umschrieben. Die Facebook-Seite (Google Cache) wurde schlicht und einfach gelöscht, bei Twitter reagierte man nur auf eine Trauerbekundung zur Abschaltung.
Auf der Website hingegen fehlt jeglicher Hinweis zur aktuellen Geschäftsentwicklung, man kann sich sogar weiterhin anmelden. Eine Reaktion auf Anfragen von uns steht noch aus.
Zu wenig Nutzer, zu große Konkurrenz
Die Abschaltung sowie die bislang sehr geringe Resonanz darauf dürfte damit zusammenhängen, dass Blloon kaum Lesefreunde von sich begeistern konnte. So gibt Facebook für die Blloon-App zum Einloggen über das Social Network ganze 12 (!) monatliche Nutzer an. Die Kennzahlen in anderen sozialen Netzwerken, der Website und im App Store sprechen allesamt eine klare Sprache des Misserfolges. Ein wesentlicher Totengräber dürfte Amazon mit dem für britische Leser sehr gut bestückten Flatrate-Angebot Kindle Unlimited (ebenfalls 8 Pfund monatlich) gewesen sein.
Erst vor einem Monat stellte Oyster seinen Dienst ein, Scribd baute sein Sortiment zurück – bei eBook Flatrates stehen die Zeichen klar auf "Konsolidierung". Das Problem ist weniger die Akzeptanz der Leserschaft als die Frage nach einem tragfähigen Geschäftsmodell, das auch Flatrate-Anbieter und vor allem Content-Produzenten glücklich macht.
- eBook Flatrate Vergleich bei lesen.net
Kommentare
The Blloon Has Popped – It's Shutting Down Its Subscription eBook Service | The Digital Reader 29. Oktober 2015 um 20:55
[…] lesen.net […]
Blloon is shutting down their e-book Subscription Service 29. Oktober 2015 um 23:15
[…] The founders of Txtr started an e-book subscription service in 2014 called Blloon. It was only available in the United Kingdom but the company had plans to expand into other markets, such as Germany and the United States. Sadly, Blloon is yet another victim of the apathy readers have of subscription services and the company will be shutting down. […]
Mobile Publishing: Update Oktober 2015 | smart digits 3. November 2015 um 04:02
[…] erleben dagegen eine schwierige Zeit: Nach dem Exit von Oyster gibt nun auch die txtr-Ausgründung Blloon den Geschäftsbetrieb auf. Davon allerdings lässt sich Bonnier nicht irritieren, denn mit Bookbeat […]
Konkurrenz zu groß: E-Book-Flatrate Blloon gibt auf | AUTHORS CHOICE 5. November 2015 um 08:05
[…] lesen.net, buchreport.de, thebookseller.com […]
NEWS! – eBook-Flatrates bald Geschichte? Blloon vor dem Aus! | OnleiheVerbundHessen 15. November 2015 um 17:02
[…] “Der Berliner eBook-Anbieter txtr plant nun eine eBook-Flatrate. Das Projekt mit dem Namen Blloon will den Nutzern drei eBooks monatlich völlig kostenfrei zur Verfügung stellen.” So berichteten wir noch im Juli 2014 – nun steht Blloon kurz vor dem Aus. Das Konzept ging nicht auf, zu groß seien die Verluste. Nach Librify, Byliner, Entitle, Oyste muss nun eventuell auch Blloon klein beigeben. Die Ursache sehe man vor allem in der politik einiger großer Verlage, die nicht gewillt sind, Abomodelle zu unterstützen. Mehr Informationen bei Buchreport und Lesen.net. […]
Scribd stellt eBook Flatrate ein » lesen.net 17. Februar 2016 um 16:44
[…] Monaten Oyster nach einer Übernahme durch Google vom Netz ging und das Berliner Startup Blloon aufgeben musste. Und selbst bei Platzhirsch Kindle Unlimited von Amazon bröckeln die […]
eBooks im Abo – Teil 1: die schöne Literatur | smart digits 9. Januar 2018 um 07:07
[…] zu reagieren, die das ebenfalls im Angebot haben). Mittlerweile haben Oyster geschlossen sowie blloon. Entitle.Books trägt die Bücher nur noch im Namen der Webseite, epic! hat sich in den USA/Canada […]