Skip to main content

eBooks signieren: Das Apple-Patent und die Alternativen

Einem Patentantrag nach plant Apple, die Signierung von eBooks zu formalisieren und sogar individuelle multimediale Anreicherungen möglich zu machen. Die Unterschrift im digitalen Buch selbst ist schon fast ein alter Hut.


Im Glaubenskrieg Printbuch vs. eBook argumentieren die Anhänger des Papiers gerne mit der persönlichen Note, die man einem gedruckten Buch verleihen kann. Was Notizen und Markierungen angeht, haben die digitalen Bücher allerdings bereits gut aufgeholt, und auch für diejenigen, die sich ihre Titel vom Autor signieren lassen wollen, gibt es bereits Möglichkeiten. Mit einem Patentantrag von Apple, den die Kollegen von Appleinsider entdeckt haben, ist nun allerdings erstmals einer der großen Player mit im Feld.

Signatur mit Echtheitsgarantie

apple unterschriftenDas Patent mit dem Titel „Embedding an autograph in an electronic book “ sieht vor, dass die Verlage eBooks bereitstellen, die eine leere Seite oder ein spezielles Feld besitzen, in das der Autor unterschreiben kann. Falls nötig, soll der Autor auch selbst via iBooks Autor eine solche Seite einfügen können. Das Patent lässt jedoch auch die Möglichkeit offen, dass der Ort der Unterschrift frei gewählt werden kann.

Zur Übertragung der Signatur während einer echten Lesung soll unter anderem Bluetooth verwendet werden. Titel können aber auch während einer Online-Autogrammstunde signiert und auf das Gerät des Lesers gesendet werden.

Sehr viel Wert wird bei Apples Patent auf die Echtheit der Unterschrift gelegt. Um diese zu garantieren, soll zeitgleich mit der Signatur ein Zertifikatsdatei übertragen werden. Diese weist dann nicht nur die Unterschrift als Original aus, sondern stellt auch sicher, dass sie nur für das eBook dieses Lesers bestimmt ist. Wenn der Fan seine Bibliothek dann mit seinem PC oder anderen Geräten synchronisiert, wird dieses Zertifikat automatisch mitgeschickt.

Signaturen beschränken sich auch nicht auf bloße Unterschriften. Es soll auch möglich sein ein Foto mit dem Autor zu machen oder ein kurzes Soundfile aufzunehmen und an die entsprechende Seite im eBook einzufügen. Außerdem soll es mit der Technologie auch möglich sein, digitalen DVD- und CD-Cover zu personalisieren.

Alte Idee in neuem Gewand

Die Idee eBooks zu signieren ist, wie gesagt, nicht neu. Wir haben bereits über einen Autor berichtet, der individuelle Widmungen auf Papier verfasste, anschließend einscannte und als eBook an die Leser verschickte.
Eine effizientere Lösung bietet Authorgraph (ehemals KindleGraph). Autoren können ihr Buch auf dieser Plattform bereitstellen und Leser fordern mit einem simplen Buttonklick ein Autogramm an – ein (bislang) kostenloser Service für beide Seiten. Auch wenn Authorgraphs Einnahmequelle scheinbar lediglich die Affiliate-Links zu Amazon sind, so ist das Signierangebot aber nicht auf Kindle-Bücher beschränkt.
Ebenfalls ein Patent eingereicht hat Autography, das sich, bis auf das Echtheitszertifikat, mit dem von Apple deckt. Im Gegensatz zu Apple ist der Service von Autography allerdings bereits seit zwei Jahren im Einsatz.

Ein Patentantrag bedeutet noch lange nicht, dass eine Idee auch umgesetzt wird. Und selbst wenn, würde Apple das Rad also nicht neu erfinden. Dennoch könnte der Konzern ein größeres Licht auf diesen in Deutschland noch schwach ausgeleuchteten Bereich des eBook-Marketings werfen. Gerade Selfpublisher, die weit mehr als konventionelle Autoren den direkten Kontakt zum Leser suchen (müssen), könnten mit dieser Personalisierung ihre Umsätze steigern. Auf Apple warten müssen sie dafür aber nicht.

Ähnliche Beiträge


Kommentare


Juergen Schulze 5. Oktober 2013 um 11:08

Signierte E-Books… das ist sowas von Holzzeitalter

Antworten

XXL-Edition: “Go Set a Watchman” für 1.500 US-Dollar » lesen.net 26. November 2015 um 15:48

[…] Gedruckt, wohlgemerkt. Bei eBooks gab es in den letzten Jahren immer wieder Experimente, etwa Signaturen und Widmungen von Autoren in die digitalen Dateien einzuarbeiten. Die Resonanz auf solche Pilotprojekte war aber durchweg überschaubar. Gleiches gilt für […]

Antworten

Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*
*