Kaum noch Wachstum: Deutscher eBook-Markt erreicht Plateau
Die Zeiten der Umsatz-Vervielfachungen scheinen auch auf dem deutschen eBook-Markt endgültig vorbei. Laut einer GfK-Umfrage im Auftrag des Lobbyverbandes Börsenverein wuchsen die Umsätze im Gesamtjahr 2014 nur noch leicht.
Laut dem am heutigen Dienstag vom Börsenverein veröffentlichten eBook-Bericht 2014 entfielen auf eBooks im Gesamtjahr 2014 4,3 Prozent des gesamten deutschen Buchmarktes (ausgenommen Schul- und Fachbücher). Das entspricht einer Steigerung von nur noch 7,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zum Vergleich: Zwischen 2013 und 2014 betrug das Umsatzwachstum rund 61 Prozent.
Entwicklung bleibt hinter den Erwartungen zurück
Börsenverein-Vorsteher Heinrich Riethmüller betonte in der Mitteilung, eBooks hätten sich inzwischen auf dem deutschen Buchmarkt etabliert. Allerdings räumt er ein, viele Marktteilnehmer hätten höhere Wachstumsraten erwartet. Als Geschäftsführer des Regionalfilialisten Osiander zählt Riethmüller selbst zu den besagten Marktteilnehmern.
Tatsächlich scheint das bereits erwartete Plateau demnächst erreicht. Dafür spricht auch, dass die Umsatzanteile der einzelnen Genres im Prinzip unverändert blieben. Den Löwenanteil machen weiterhin belletristische eBooks aus, auf die ganze 84 Prozent der Marktanteile für sich beanspruchen.
Fast 4 Millionen Deutsche kauften eBooks
Insgesamt kauften 5,7 Prozent der deutschen Bevölkerung ab 10 Jahren im Jahr 2014 eBooks. Das sind immerhin 3,9 Mio. Menschen und damit eine halbe Million mehr als 2013. Diese im Bericht präsentierten Zahlen ergaben sich aus einer Erhebung der GfK, in der 25.000 Konsumenten repräsentativ für die deutsche Wohnbevölkerung befragt wurden.
Wie üblich bei den Erhebungen des Börsenverein ist zu beachten, dass die Umsatzzahlen keine Schul- und Fachbücher inkludieren. Insbesondere bei hochpreisigen Fachbüchern ist der digitale Umsatzanteil allerdings schon deutlich höher und damit auch der Gesamtanteil. So lassen sich selbst innerhalb der Nachrichten vom Börsenverein unterschiedliche Zahlen finden. Einer Umfrage bei Verlagen Mitte des letzten Jahres zufolge haben eBooks bereits 2013 6,9 Prozent des Umsatzes ausgemacht, eine deutliche Abweichung also zu den Zahlen der GfK.
Außerdem wird hier der reine Umsatzanteil betrachtet, der keineswegs gleichzusetzen ist mit dem Konsumanteil. Print-Bücher sind nach wie vor um einiges teurer als eBooks, deren Preise immer weiter sinken. Würde man schlicht die Anzahl der verkauften Produkte analysieren, sähen die Ergebnisse sicher noch einmal anders aus.
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Kommentare
Die Revolution dauert etwas länger | MyStory Verlagsservice Chris Kurbjuhn 4. März 2015 um 12:44
[…] hat die Meldung die Runde gemacht, dass der E-Book-Markt hierzulande stagniert bzw. nur sehr, sehr langsam wächst. […]
4 überraschende Fakten über Hörbücher » lesen.net 14. April 2015 um 14:59
[…] Umsatz-Anteil von Hörbücher-CDs im Buchmarkt beträgt damit 4,2 Prozent und ist damit nur minimal geringer als der von […]
Der deutsche eBook-Markt stagniert? | Vitali Lutz 25. Oktober 2015 um 22:37
[…] anderem wird in diesem Artikel davon gesprochen, dass der Ebook-Markt nur leicht steigt und nicht mehr so rasant, wie es in den […]