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"Fehler 1200": Turbulenzen bei Beam eBooks

Der von Bastei Lübbe gekaufte eBook-Händler Beam eBooks soll sich in den nächsten Jahren zu einem Flatrate-Anbieter wandeln, im Hier und Jetzt werden aber noch eBooks verkauft. In der Theorie zumindest. Praktisch knirscht es seit Wochen im Getriebe, es hagelte negative Bewertungen von enttäuschten Stammkunden – bis Beam die entsprechende Funktion deaktivierte.

Viele Jahre erfreute sich der Beam vor allem bei Freunden von Serials großer Beliebtheit, bietet der Shop doch schon seit langem eine Abo-Funktion für Heftromane wie Perry Rhodan an. Als Alleinstellungsmerkmal verkauft Beam ausschließlich kopierschutzfreie eBooks. Ursprünglich begründet durch den hohen Support-Aufwand beim Verkauf von DRM-Dateien, den sich Inhaber Christoph Kaufmann ersparen wollte, avancierte das komplett kopierschutzfreie Sortiment schnell zu einem wirklichen Pluspunkt der Plattform gegenüber den großen "Gemischtwarenläden".

24 Millionen Kunden bis 2020

Als der Bastei Lübbe im vergangenen Herbst Beam eBooks kaufte, änderte sich für die Kundschaft zunächst einmal nichts. Dazu gab es auch keinen Anlass, zumal der Kölner Verlag ohnehin schon auf breiter Front im Store vertreten war. Absehbar war aber auch, dass das börsennotierte Unternehmen Beam nicht langfristig als Nischen-Händler mit Promille-Marktanteil weiterbetreiben wolle.

In diesem Februar kamen dann die Pläne auf den Tisch. Beam soll zu einer internationalen eBook Flatrate mit eigens produzierten Inhalten ausgebaut werden, bis 2020 plant man mit 400 Millionen Euro Jahresumsatz und 24 Millionen Kunden weltweit. Im April verkaufte Bastei Lübbe dann 55 Prozent von Beam an einen britischen Investor. Ziel war es, die Flatrate langfristig auf breitere Beine zu stellen.

Download nach Kauf nicht möglich, kein Support

Im Hier und Jetzt ist Beam allerdings immer noch ein eBook-Händler, bei dem das Tagesgeschäft alles andere als rund läuft. In einem Perry-Rhodan-Forum sammelten sich in einem Thread namens "Beam Probleme" in den letzten zwei Monaten rund 250 Beiträge an. Und seit ungefähr zwei Wochen hagelt es auf Bewertungsplattformen regelrecht negative Erfahrungsberichte, auch in unserem Forum gibt es Beschwerden (Thread unten).

Die Klagen sind fast immer die gleichen: Nach einem Kauf – unabhängig davon ob Einzeltitel oder Abo – gibt es beim Klick auf den Download-Link nur eine kryptische Fehlermeldung. Und auf entsprechende Hinweise per Kontaktformular oder E-Mail gab es zeitweise mehrere Tage lang keine Reaktion.

"Kann allein nicht allen Anfragen gleichzeitig nachkommen"

Anfang dieser Woche nahm Beam auf Facebook Stellung zu den Problemen (nicht aber im Store) – mit einer bemerkenswert persönlichen Mitteilung. Die Shopmanagerin erklärte darin, die technischen Probleme ergäben sich aus einer Servermigration. Man sei "sehr engagiert auf Fehlersuche, kann jedoch nur Schritt für Schritt Abhilfe schaffen". Und, allgemein: "Verbesserung ist in Sicht, nur kann ich alleine nicht allen Anfragen gleichzeitig nachkommen".

Angesichts der ehrgeizigen Wachstumspläne von Beam und dem Umstand, dass die Plattform von einem Unternehmen mit 320 Mitarbeitern und 100 Millionen Euro Börsenwert betrieben wird, überrascht es doch, auf was für einer kleinen Flamme das "aktuelle" Beam betrieben wird. Klar ist zwar, dass die Priorität auf der Flatrate-Perspektive liegt.

Allerdings täte Bastei Lübbe gut daran, es sich nicht leichtfertig mit den langjährigen Fans der Plattform zu verscherzen, die gerade unter "Multiplikatoren" bis dato einen hervorragenden Ruf genossen hat. Davon zeugt noch das Trusted Shops Siegel auf der Startseite, das "sehr gute" 4,83/5 Sterne bei 278 Bewertungen ausweist. Stand: 08.06. Nach der genannten Flut von 1-Sterne-Bewertungen sackte das Rating in den folgenden Wochen aber deutlich ab, inzwischen hat Beam die Bewertungsfunktion gänzlich deaktiviert.

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Kommentare


Beam-eBooks unseriös? – Deutsche Science Fiction 8. Oktober 2017 um 10:00

[…] lesen.net: “Fehler 1200”: Turbulenzen bei Beam eBooks“ […]

Antworten

Beam eBooks unseriös? | Sven Klöpping 19. Oktober 2017 um 14:38

[…] lesen.net: “Fehler 1200”: Turbulenzen bei Beam eBooks“ […]

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