FreeWrite: E-Ink-Schreibmaschine für ablenkungsfreies Schreiben
Egal wie gut die Textverarbeitung ist: Beim Schreiben an einem Computer sind E-Mails, soziale Netzwerke und ablenkende Webseiten immer nur einen Mausklick entfernt. FreeWrite soll das ändern. Die mechanische Schreibmaschine mit beleuchtetem E-Ink-Display wirkt altmodisch, verfügt aber über etliche "smarte" Funktionen – Cloud-Anbindung inklusive.
Unter dem Namen "Hemingwrite" sammelten die Entwickler im Jahr 2014 bei Kickstarter fast 350.000 US-Dollar für ihre intelligente Schreibmaschine ein und übertrafen damit ihr Funding-Ziel von 250.000 US-Dollar deutlich. Jetzt ist das Gerät fertig und als "FreeWrite" bestellbar.
5,5″ E-Ink-Display + Cloudanbindung
Zum stolzen Preis von 500 US-Dollar plus Steuern – alles in allem rund 550 Euro – gibt es eine ausgewachsene mechanische Cherry-Tastatur, über der ein beleuchtetes 5,5″ E-Ink-Display tront. Mit 1,8 Kilogramm bringt die FreeWrite ähnlich viel auf die Waage wie etwa ein Macbook Pro. Ein Tragegriff erleichtert den Transport.
FreeWrite wirkt bewusst wie eine altmodische Schreibmaschine, verbindet deren Vorteile – ablenkungsfreies Schreiben, eine sehr gute Tastatur – aber mit moderner Technologie. Anders aber bei direktem Schreiben auf Papier ist Text natürlich korrigierbar und lässt sich kabellos exportieren. Über das integrierte WLAN-Modul können Dokumente zu Dropbox, Google Docs und zahlreichen weiteren Cloud-Diensten synchronisiert werden.
Daneben gibt es natürlich auch einen integrierten Speicherplatz für mehrere Millionen (!) Seiten nebst USB-Anschluss. Mittels USB-Anschluss wird die Schreibmaschine auch aufgeladen, bei ausgeschaltetem WLAN sollen 3 Wochen Akkulaufzeit drin sein. Dank E-Ink-Display spricht auch nichts gegen eine Arbeit unter freiem Himmel.
Rundes Gesamtpaket
Alles in allem ist den Entwicklern mit FreeWrite ein rundes Gesamtpaket für den anvisierten Nutzungszweck gelungen. Wer mit Schreiben seinen Lebensunterhalt bestreitet oder es zumindest als sehr ernsthaftes Hobby begreift und leicht ablenkbar ist, für den kann FreeWrite eine spannende Alternative zu Software-Lösungen wie dem FocusWriter oder Plugins wie Stayfocusd sein. Nicht umsonst gibt es für das Projekt schon viel Lob, auch aus prominentem Munde.
Freewrite, the smart typewriter https://t.co/swcTMSeUnY (disclaimer: I don’t know them, but sounds interesting)
— Paulo Coelho (@paulocoelho) 25. Februar 2016
Wie bei allen "Single Purpose Devices" verbietet sich gleichwohl eine Aufrechnung von Preis und Nutzungsmöglichkeiten gegenüber anderen Geräten. Dass man zum Preis von 550 Euro bereits Notebooks bekommt, mit denen man wesentlich mehr als einfach nur Schreiben kann, versteht sich von selbst. Gleiches gilt aber natürlich auch für eBook Reader – für die für einen Kindle Paperwhite auszugebenden 120 Euro gibt es auch schon multifunktionale Tablets, die fürs Lesen aber nicht ganz so gut zu gebrauchen sind (Akkulaufzeit, Gewicht, Textanzeige, Blaulicht, …).
Kommentare
Pleite gehen leicht gemacht: Cthuloide Kickstarter-Projekte – Cyclopean Citadels 4. März 2016 um 12:00
[…] Betrag, den ich auf Kickstarter gelassen habe, unterstützte übrigens die Hemingwrite, die nun Freewrite heißt und hoffentlich bald […]
Die Schreibmaschine kehrt zurück – Liber Laetitia 11. März 2016 um 16:05
[…] dritte Option ist nun auf den Markt gekommen: FreeWrite, eine E-Ink Schreibmaschine. Sie verbindet das, was klassische Schreibmaschinen bieten, mit den […]
NEWS! – Schreibmaschine goes Cloud! | OnleiheVerbundHessen 11. März 2016 um 17:07
[…] Back to Basic und weg von facebook & Co – so lautet die Devise einer neuen Schreibmaschine – ja, einer Schreibmaschine! Denn dort lenkt nichts mehr ab, keine Websites, keine E-Mails, nur das Schreiben steht im Vordergrund. FreeWrite heißt das Modell, das sogar über eine Cloud-Anbindung verfügt und mit dem E-Ink-Display sehr augenfreundlich daherkommt. Zum kompletten Artikel hier klicken. […]