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Google Editions mit Kindle-Anbindung?

googleFür die erste Jahreshälfte 2010 hat Google ein ambitioniertes eBook-Projekt in der Pipeline. Google Editions soll vom Start weg über eine halbe Million digitale Bücher von etlichen kooperierenden Verlagen umfassen, der Vertrieb wird nicht zuletzt über eBook Reader mit Wireless-Funktion laufen. Auch die Kindle-Plattform ist im Gespräch.

Reuters sprach am Freitag mit Google Entwicklungschef Dan Clancy, der sich durchaus aufgeschlossen gegenüber einer Vernetzung von Google Editions und Kindle Store zeigte. Wenn Amazon mitspiele, stünde einem Zugriff von Kindles auf das Google-Angebot nichts im Wege. Eine Aufteilung der Umsätze sei jedenfalls kein Problem, auch technisch gebe es keine Barrieren. "Das ist nicht so schwer. Google Editions unterstützt jedes [internetfähige] Lesegerät", wird Clancy von der Nachrichtenagentur zitiert.

Amazon-Kindle-2-01.jpgDie beiden globalen Internetunternehmen verbindet seit Jahren eine durchaus kontroverse Beziehung. Amazon gehört zu den Hauptkritikern der Digitalisierungsprojekte von Google, hat das Google Book Settlement sogar vor Gericht zu verhindern versucht. Außerdem ist Amazon  (wie u.a. auch Microsoft und Yahoo) Mitglied der "Open Book Alliance", die sich bislang im Wesentlichen durch Fundamentalopposition zu Google hervor tat.

Im Gegenzug wird Kindle-Nutzern bislang (zumindest auf direktem Weg) der Zugang zu den über eine Million Google Books versperrt. Bei der Konkurrenz von Barnes & Noble und Sony ist diese Ressource an kostenloser Literatur dagegen unmittelbar verfügbar – ein klarer Wettbewerbsvorteil.

Ein Ende der Eiszeit zwischen den beiden Unternehmen wäre Grund zur Freude insbesondere für Kindle-Besitzer, die sich über eine deutlich wachsende Auswahl freuen könnten. Unwahrscheinlich ist ein entsprechender Deal nicht, immerhin hat Amazon schon im Juni eine Öffnung der Kindle-Plattform versprochen und jüngst mit dem nachgerüsteten pdf-Support auch erste Fakten geschaffen. Für Amazon wäre eine Einbindung von Google Editions relativ gesehen von Nachteil – Google müsste als Zwischenhändler an den eBook-Umsätzen beteiligt werden -, hätte durch das größere Angebot aber ein aus Kundensicht attraktiveres Gesamtpaket vorzuweisen.

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Kommentare


» LINKLOAD vom 14.12.2009 [UPLOAD Blog] 14. Dezember 2009 um 21:49

[…] Eigentlich mögen sich Amazon und Google wohl nicht besonders, aber eine Verknüpfung der “Google Editions” mit dem Kindle könnte allein schon aus wirtschaftlichen Erwägungen Wirklichkeit werden, wie Johannes Haupt auf lesen.net schreibt. […]

Antworten

[Meinung] iPad: Jesus oder Judas? » Debatte » lesen.net 1. Februar 2010 um 08:42

[…] Google aber weitgehend die Strategie fährt, schlicht Plattformen anzubieten, die jedem zur Verfügung stehen, also als meist kostenfreier Mittler auftritt (und seine Erlöse über die Vermarktung seiner […]

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Google Editions kommt im Frühsommer » eBooks » lesen.net 5. Mai 2010 um 12:30

[…] darunter auch dedizierte Lesegeräte sein werden, ist noch fraglich. Google gab schon im Dezember bekannt, dass man sich hier auch eine Kooperation mit Kindle-Bauer Amazon vorstellen könnte […]

Antworten

Google Tablet (OS): Der iPad-Killer » Software » lesen.net 18. August 2010 um 19:36

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