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Google Play: Bösartige eBooks verleiten zum Malware-Download

Lange Zeit hatte Google ein großes Problem mit betrügerischen Apps in seinem Android-Ökosystem, sogar im eigenen Marktplatz. Schärfere Kontrollen sollten das Problem in den Griff bekommen. Doch im Google eBook Store tummeln sich nach wie vor betrügerische Angebote.

Bei Google Play Books kann, analog zur Kindle-Plattform, jedermann direkt seine eBooks einreichen. Neben einschlägigen Bestsellern und Werken von Kleinverlagen und Indie-Autoren sind auch eine ganze Reihe von "App Guides" im Angebot, entdeckte das populäre Fachblog Android Police.

Anleitungen zu Gratis-Downloads kostenpflichtiger Apps

Diese Guides versprechen gecrackte APKs (Installations-Dateien) von kostenpflichtigen Apps, angeboten zu einem deutlich niedrigeren Preis als das "Original". Bei ansich kostenlosen Programmen mit In-App-Purchase-Funktion lautet das Versprechen, sämtliche optionalen Anschaffungen (sowie eine unlimitierte Verfügbarkeit der Spiele-Währung falls vorhanden) bereits zu beinhalten.

limbo

Phishing, Malware, .exe-Dateien

Gecrackte APKs sind real (und waren jahrelang einer der Gründe, warum App-Entwickler das hier deutlich sicherere iOS-Ökosystem bevorzugten), können aber natürlich nicht als eBook übertragen werden. Tatsächlich beinhalten die Dateien "nur" Anleitungen nebst eBook-Download-Links. Auf den eigentlichen Download-Seiten entdeckte Android Police dann die komplette Bandbreite der Internet-Abzocke: Malware, Phishing, verdächtige .exe-Dateien.

Legale Angebote direkt neben Piraterie-Anleitungen

google play gta

Wohlgemerkt: Die betrügerischen eBooks waren im offiziellen Google Play Store hochgeladen worden, und bei der Suche nach Apps wurden sie in den Suchergebnissen direkt neben den eigentlichen Dateien angezeigt. Das ist, als würde man bei Amazon.de nach "Fifty Shades of Grey" suchen und neben den originalen Kindle Books für je 9,99 Euro noch 0,99 Euro teure Guides finden, in denen es Links zur Trilogie auf Piratenseiten gibt – und vielleicht noch Streaming-Links zum Film.

Aufgeschreckt vom Medien-Echo hat Google seinen Play Store inzwischen von den reklamierten Anleitungen gesäubert. Der Fall illustriert aber, dass der Konzern noch einige Arbeit vor sich hat auf dem Weg zu einem wirklich sauberen und vertrauenswürdigen Marktplatz.

Bildnachweis: Bug von Shutterstock

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Kommentare


Händler-Trends: Google und Apple boomen, Kobo verliert » lesen.net 26. März 2015 um 16:39

[…] gegenüber dem epub-Kauf anderswo haben und Google Play bei den Qualitätsfiltern noch Luft nach oben hat – geschenkt. Der Trend geht zur zunehmenden Lektüre von eBooks auf Tablets und vor allem […]

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