Instapaper: Online-Texte auf dem eReader lesen
Instapaper ist schon seit längerer Zeit ein Geheimtipp unter Lesefreunden. Über einen Klick auf ein individuelles Lesezeichen speichert der Online-Dienst die aktuell besuchte Website zur späteren Lektüre im PC-Browser oder iPhone (via App). Dabei war Instapaper schon bislang mehr als ein Bookmarking-Service: Die Seiten werden optinal als schnörkellose "text only version" angezeigt, barriere- und ablenkungsfreies Lesen steht im Vordergrund.
Konsequenter Weise macht der Textservice nun auch den Schritt auf den eBook Reader. Seit Sonntag lassen sich Websites nun auch mit einem Mausklick eReader-kompatibal machen. Neben dem inzwischen weit verbreiteten epub-Standard wurde dabei auch an Kindle-Nutzer gedacht – eine Speicherung ist auch im .mobi-Format möglich.
Empfehlenswert ist die Anlage von Ordnern, in die bis zu 20 gespeicherte Seiten geschoben und zusammen konvertiert werden können (Rechtsklick->"Speichern unter" auf "Kindle" oder "epub"). Die einzelnen Artikel innerhalb der eBook-Datei werden dann via Inhaltsverzeichnis aufgerufen – komfortables geht es nicht. Kleiner Harken: Fotos und Grafiken bleiben bei der Umwandlung auf der Strecke.
Dienste wie Instapaper erleichtern das plattformübergreifende Lesen. Zum Beispiel lassen sich beim iPhone-Browsing entdeckte längere Artikel einfach bookmarken und später auf dem PC lesen oder ins epub-Format umwandeln und auf den Sony Reader kopieren. Dank der optionalen Stapelverarbeitung von gespeicherten Texten geht auch bei intensiver Nutzung nicht der Überblick verloren.
Kritisch beäugt werden Instapaper & Co naturgemäß von der (Paid) Content Industrie, die bei solchen Lösungen leer ausgeht. Content-Plattformen wie der Kindle Store oder der angedachte Vodafone Zeitungskiosk konkurrieren mit Tools, die dort kostenpflichtig angebotene (aber im Internet aktuell frei verfügbare) Inhalte tagesaktuell und flexibel aufs elektronische Lesegerät bringen. Sollten diese Werkzeuge im Zuge des eBook-Booms größere Verbreitung finden, werden technische und juristische Gegenmaßnahmen sicherlich nicht lange auf sich warten lassen.
Kommentare
jazznrhythm 17. November 2009 um 14:53
Ich habe das gerade mal getestet und mir in der Calibre-Vorschau betrachtet. Dabei ging es mir vornehmlich um Wikipedia-Artikel mit unüberschaubaren Längen. Hier wurden – wider Erwarten- auch die Fotos sauber miteingefügt. Das Ganze hatte eine erstaunlich saubere Qualität.
Xanathon 17. November 2009 um 15:52
Die juristischen Gegenmaßnahmen dürften nur mäßig erfolgreich werden. Letztendlich kann das Konzept leicht in ein reines Browser-Plugin umgebaut werden und wer kann mir schon copy&paste für eigene Zwecke verbieten? Gesetzliche Grundlagen existieren dafür nicht und dürften auch nicht zu konstruieren sein, wenn man nicht die Art und Weise wie Webseiten angezeigt werden grundlegend verändern möchte.
Dabei ist mir natürlich klar, dass gewisse Content-Anbieter genau das gern so hätten, aber auch ide werden umdenken (müssen), wenn sie auf ihrem kostenpflichtigen Premium-Content sitzen bleiben.
Marcel 17. November 2009 um 17:09
Ich benutze Instantpaper schon länger für Twitter. Aus der Twitter-App Twittleator kann man so die Links direkt aus den Tweets für späteres Lesen vormerken. Sehr praktisch!
Das Pfotenhieb-Portal (und andere Webseiten) für Unterwegs « Pfotenhieb-Blog 26. Januar 2010 um 21:12
[…] Webseiten per Instantpaper und Calibre findet ihr zum Beispiel bei ereaderwelt.de, Informationen zu Online-Texten auf dem eReader gibt es auch auf […]
Instapaper for iPad: Die Killer-App? » Fundgrube » lesen.net 26. März 2010 um 08:20
[…] (iPhone, eBook Reader) einiger Beliebtheit. Auch wir haben Instapaper schon im vergangenen November an dieser Stelle vorgestellt und […]