Interesse an Gedrucktem ist ungebrochen [Studie]
Die jüngst vorgestellten Ergebnisse der Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA) weisen ein nach wie vor stabiles Interesse der Bundesbürger an gedruckten Büchern sowie kaum schwankende Lesegewohnheiten aus. Erstmals wurde in der Studie auch die Nutzung von E-Books hinterfragt.
Knapp ein Drittel der Befragten hat ein besonders großes Interesse an gedruckten Büchern
Das Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) veröffentlicht jährlich die breit angelegte AWA-Umfrage. Befragt werden dabei über 25.000 Bürger über 14 Jahren zu Themen wie etwa Freizeitgestaltung, Finanzen, Mediennutzung oder Haushalt.
Die absoluten Zahlen der AWA 2014, die das Börsenblatt am heutigen Dienstag veröffentlichte, belegen ein ungebrochenes Interesse der Deutschen an gedruckten Büchern. So gaben etwa sieben von zehn Befragten an, " interessiert" an gedruckten Büchern zu sein. Dies entspricht 49,15 Millionen Bürgern. "Ganz besonders interessiert" gibt sich rund ein Drittel (21,99 Millionen). Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das ein Minus von knapp einem Prozent (44,74 Prozent; 2013: 45,84 Prozent). Erstmalig fragte das IfD auch nach E-Books: 7,79 Millionen Deutsche können sich demnach eine Nutzung grundsätzlich vorstellen.
Zeitmangel als Grund für den Rückgang von „Viellesern“
Rund die Hälfte der Buchinteressierten in der Befragung des IfD gab an, täglich, zumindest aber mehrmals die Woche zu lesen. Waren es in 2013 jedoch noch insgesamt 26,66 Millionen „Vielleser“, sank diese Zahl im Jahr 2014 auf 25,45 Millionen. Der am häufigsten genannte Grund für "weniger lesen" ist wenig überraschend Zeitmangel.
Wenig Veränderung gab es hinsichtlich des Mediums (Bildschirm oder Papier), das für das Lesen von längeren Texten bevorzugt wird. Einzig die Gruppe derer, die sowohl am Bildschirm als auch auf Papier lesen, wuchs leicht von 15,24 Millionen Lesern in 2013 auf 15,93 Millionen. Im Vergleich:
Papier: 46,98 Millionen (2013: 47,03 Millionen)
Bildschirm: 4,09 Millionen (2013: 4,15 Millionen)
Kaum Veränderung bei Anzahl von Buchkäufen
Gedruckte Bücher verkaufen sich laut AWA-Analyse nach wie vor gut. Die Zahl der Buchkäufer beläuft sich auf 41,6 Millionen und ist damit im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben. Der Umsatz scheint sich aber zunehmend ungleich zu verteilen: Während die Umsätze im stationären Buchhandel in den ersten Monaten dieses Jahres deutlich zurückgegangen sind, ist Online-Händler Amazon stramm auf Wachstumskurs.
Insgesamt verteilen sich die Buchkäufe folgendermaßen:
20 und mehr Bücher: 3,28 Millionen (2013: 3,33 Millionen)
zehn bis 19 Bücher: 5,09 Millionen (2013: 5,24 Millionen)
fünf bis neun Bücher: 9,72 Millionen (2013: 9,98 Millionen)
ein bis vier Bücher: 23,51 Millionen (2013: 23 Millionen)
E-Books verzeichnen nur einen geringen Zuwachs an Käufen. 4,43 Millionen Bürger kauften digitale Bücher, 4,34 Millionen besitzen einen eBook Reader. Insgesamt gibt es mehr E-Book Leser (5,48 Millionen) als E-Book Käufer (4,34 Millionen).
<Bildnachweis: AWA 2014 vom IfD>
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