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Kartellamt nickt Kobo-Einstieg bei Tolino ab

Die Bahn ist frei für den Einstieg von Kobo in die Tolino-Allianz. Erwartungsgemäß hat das Bundeskartellamt am Freitag grünes Licht für den Deal gegeben, bei dem die Tochter des japanischen E-Commerce-Konzern Rakuten den Platz der Deutschen Telekom einnimmt, die bislang als Technologiepartner der E-Reading-Allianz der großen deutschen Buchhändler agierte. In ihrer Stellungnahme sind die Kartellwächter gleichwohl nicht ganz auf Linie mit den Tolino-Alliierten.

Vom 01. Februar an ist Kobo der Technologie-Dienstleister von Tolino und als solcher etwa federführend verantwortlich für die Konzeption neuer Lesegeräte, bei denen es sich künftig wohl im Wesentlichen um anders gelabelte Kobo-Geräte handeln wird. Für Kunden ändern sich durch die Staffelübergabe nichts, wie die Tolino-Partner im Zuge der Übernahme wortreich betonten. Auch der von der Telekom bereitgestellte Cloud-Speicherplatz sowie die Hotspot-Flatrate bleiben bestehen, hier wurden langfristige Verträge geschlossen.

"Keine Behinderung von Wettbewerb"

Die Anfang des Monats vermeldete Übernahme stand bislang unter Vorbehalt der Zustimmung durch das Bundeskartellamt, was aber als Formsache galt. Und so war es dann auch: Am Freitag machte die Behörde per Pressemitteilung publik, dass sie dem Deal keine Steine in den Weg legt.

Die Marktposition von Rakuten/Kobo im deutschen eBook-Markt sei derzeit marginal und bewege sich "im niedrigen einstelligen Bereich", erläuterten die Beamten. Das treffe auch auf das Geschäft mit eBook Readern zu, weshalb "der Zusammenschluss zu keiner erheblichen Behinderung von wirksamen Wettbewerb" führe.

Kindle für Kartellwächter klare Nummer 1

Bemerkenswert sind die Schätzungen des Bundeskartellamts zu den Kräfteverhältnissen in Deutschland. Demnach sei die Kindle-Plattform mit einem Marktanteil von nahezu 50 Prozent klarer Marktführer, Amazon verkaufe auch die meisten Lesegeräte. Dem gegenüber "liegt der Marktanteil der über tolino abgewickelten Verkäufe bei ca. 30 – 40%".

Wir erinnern uns: Schon vor mehr als zwei Jahren verkündeten die Tolino-Alliierten stolz, Amazon überflügelt zu haben. Laut GfK seien schon damals – vor dem Einstieg der Regionalfilialisten Osiander und Mayersche sowie unabhängiger Buchhandlungen über Grossist Libri in die Allianz – 45 Prozent aller in Deutschland verkauften eBooks in Tolino-Stores gekauft worden. Die neuen Schätzungen des Bundeskartellamts dürften dem gegenüber ungleich näher an der Realität sein.

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Kommentare


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