Kindle Cards: Amazon testet titelspezifische Geschenkkarten
Gedruckte Bücher erfreuen sich als Geschenke seit jeher großer Beliebtheit. Wer eBooks bevorzugt, musste bislang mit einer allgemeinen und eher unpersönlichen Guthabenkarte vorlieb nehmen. Online-Händler Amazon will das nun ändern und testet titelspezifische Geschenkgutscheine – allerdings mit Hintertür.
Zu den Kindle Cards gibt es keine offizielle Verlautbarung, wohl aber eine Amazon.com Hilfeseite, die vom Fachblog The eBook Reader entdeckt wurde. Es gibt sie als titelspezifische Gutscheinkarten für ausgewählte Kindle Books sowie als Geschenkgutschein für die eBook Flatrate Kindle Unlimited.
Testlauf mit 20 Titeln in 61 Drogerien
Das Pilotprojekt läuft seit Oktober 2015, bekam The Digital Reader von der Drogeriekette Bartell Drugs gesagt. In 61 Filialen des Drogeristen im US-Bundesstaat Washington (wo auch Amazon seinen Firmensitz hat) gibt es 20 titelspezififische Kindle Cards sowie 4 Kindle-Unlimited-Karten mit unterschiedlicher Abo-Dauer.
Die Karten gleichen den allgemeinen Amazon-Gutscheinen, wie sie auch in Deutschland in zahlreichen Supermärkten, Drogerien & Co. im Kassenbereich erhältlich sind. Wie dort ist auch auf die titelspezifischen Gutscheinkarten ein Wert aufgedruckt, der auf Amazon.com direkt gegen das Kindle Book eingetauscht werden kann. Aber nicht muss. Auf der Amazon.com Hilfeseite heißt es, Gutscheinempfänger können den Wert auch aufs Kundenkonto verbuchen und damit beliebige Produkte im Online Shop kaufen.
Nische
Damit unterscheiden sich die Kindle Cards von den eBook-Karten von Snapload, die es hierzulande vornehmlich in Postbank-Filialen gibt. Ein anderer Gutscheinanbieter, eBookCards, hat zum Jahresende 2014 seinen Betrieb eingestellt. eBooks als haptisches Geschenk sind – und bleiben wohl auch – eine Nische innerhalb der Nische "digitaler Buchmarkt".
In den USA hat Amazon mit seinen Kindle Cards dabei noch erheblich mehr Erfolgsaussichten als in Deutschland. Zum einen ist dort der eBook-Marktanteil um ein Vielfaches höher, zum anderen hat die Kindle-Plattform ein Quasi-Monopol. Die zahlreichen Tolino-Leser könnten mit einer Kindle Card als Geschenk nichts anfangen und müssten das Guthaben anderweitig ausgeben, was natürlich den Sinn eines titelspezifischen Gutschein ad absurdum führt.
Kommentare
Amazon: Verkauf von Kindle E-Books im Geschäft | AUTHORS CHOICE 27. Januar 2016 um 08:09
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