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Kindle First: eBooks von Amazon vorab lesen

Noch unveröffentlichte eBooks lesen, und das auch noch besonders günstig oder sogar umsonst: Das ist Kindle First. Der neue Amazon-Dienst könnte eine Erfolgs-Story werden, denn die Vorteile für Lesefreunde wie für Amazon sind vielfältig.

Ausschließlich von Amazon selbst verlegte eBooks können Teil von Kindle First werden, das am vergangenen Freitag von Amazon publik gemacht wurde und zeitgleich startete. Jeden Monat werden mehrere Kindle Books ausgewählt, die es im Rahmen von Kindle First einen Monat vor Erscheinen zum Sonderpreis von jeweils 1,99 US-Dollar gibt. Die Titel werden redaktionell vorgestellt, nebst Hintergrundinformationen zu Geschichten und Autoren.

Amazon-Prime-Kunden bekommen die eBooks sogar umsonst. Dabei muss einmal mehr beachtet werden, dass der Prime-Dienst in den USA deutlich anders gestrickt ist als hierzulande: In den Staaten gibt es für 79 US-Dollar jährlich neben gratis Versand (der bei Amazon.com sonst kostenpflichtig und/oder sehr langsam ist) kostenlose Filme und TV-Episoden. In Deutschland sind für deutlich weniger Geld (29 Euro) neben einem deutlich geringeren Versandkosten-Bonus "nur noch" die Kindle-Leihbücherei inklusive.

"Rezensionsexemplare" stürmen Bestsellerliste

Im Oktober gibt es die Romanze No Place for a Dame, das Mystery-Stück Silent Echo, die Familiengeschichte Things We Set on Fire und die Geschichtensammlung We Will Survive (von der Sängerin des ähnlich heißenden 80s-Hits) zum Sonderpreis. Der Erfolg kann sich in doppelter Hinsicht sehen lassen: Die Kindle-First-Titel haben binnen kürzester Zeit die Charts gestürmt – Silent Echo steht derzeit auf Platz 1, Things We Set In Fire auf #4 -, mindestens genauso wichtig für Amazon dürften aber die vielen aufgelaufenen Rezensionen sein.

Vor allem der Besprechungen wegen gibt es auch in Deutschland ähnliche Ansätze, wo Bücher schon vor Veröffentlichung abgegeben werden. Social-Reading-Portale wie Lovelybooks veranstalten im Aufrag von Verlagen und Autoren Leserunden, zu denen sie Freiexemplare verschenken. Das Portal vorablesen.de (gehört zu Ullstein) hat sich sogar auf die Verteilung von Gratis-Lektüre unter anderem zwecks frühzeitiger Rezensionen spezialisiert. Amazon kann es sich dem gegenüber leisten, für die "Rezensionsexemplare" Geld zu verlangen – die Nachfrage der Leserschaft spricht für sich.

Angesichts des noch dünnen Sortiments von Amazon Publishing in Deutschland (im Wesentlichen die AmazonCrossing-Titel, bei denen es aber auch immer wieder Preisaktionen gibt) könnte Kindle First hierzulande noch etwas auf sich warten lassen. Das Modell wird aber mit Sicherheit zu einem dauerhaften Stützpfeiler der neuen Publishing-Strategie von Amazon.

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Kommentare


6 E-Reading-Vorhersagen für 2014 » Debatte » lesen.net 6. Januar 2014 um 15:55

[…] die einmalig bezahlt und dann fortlaufend automatisch angeliefert werden), der Vorablesen-Dienst Kindle First und die von Amazon verlegte digitale Literaturzeitschrift Day One. Für die größten Zerwürfnisse […]

Antworten

Kindle Fan 5. April 2017 um 19:34

Super Artikel.
Aber gibt es das noch, dieses Kindle First? Oder ist das nur für die USA?
Beste Grüße
Pierre

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