Kindle Paperwhite bei Shell: "Club Smart" wird überrannt
Am heutigen Freitagmorgen sollte es eigentlich viele neue zufriedene Amazon-Kunden geben. Beim Kundenbindungsprogramm Club Smart vom Tankstellenbetreiber Shell konnte man in den vergangenen Wochen schon mit dem Kauf von 10 Schokotafeln (Kosten: 12 Euro) genug Punkte für einen Kindle Paperwhite 2 einsammeln. Die "Ausgabe" der Kindles gerät allerdings chaotisch.
Ursprünglich sollten die für einen Kindle Paperwhite 2 nötigen 999 Punkte, die man über Schokolade oder auch Tanken sammeln konnte, in Tankstellen in einen eBook Reader umgetauscht werden können. Aufgrund der sich abzeichnenden riesigen Nachfrage verlegte Shell die Wandlung dann aber kurzfristig komplett ins Internet. Schon im Vorfeld teilte der Konzern mit, die Nachfrage liege weit über den eigenen Erwartungen, weshalb man kurzfristig die fünffache Menge an Aktions-Kindles geordert habe.
Am heutigen Freitagmorgen um 10:00 Uhr sollte es losgehen. Allerdings brach der Bestell-Server schon Stunden zuvor unter den zahlreichen Zugriffen zusammen, um Punkt 10:00 Uhr ging gar nichts. Selbst die größte deutsche Schnäppchenseite mydealz, mit mehreren Hunderttausend täglichen Besuchern durchaus mit einer ordentlichen IT-Infrastruktur ausgestattet, ging in die Knie.
In ihrer Not fluteten Interessierte die Facebook-Seite von Shell mit ihren Bestellungen, hier wird der Ton von Minute zu Minute rauer. Shell meldete sich um 10:55 Uhr mit der Info, man sich sich "des Problems bewusst" und arbeite an einer Lösung.
eBook Reader: Eine Frage des Preises
10.000 Kindle Paperwhite 2 hat der Ölkonzern für seine Aktion eingeplant. Es zeichnet sich schon ab, dass diese Menge deutlich zu niedrig kalkuliert ist. Das zeigt: Die Nachfrage nach dedizierten Lesegeräten ist ungebrochen, der Preis macht die Nachfrage.
Schon als der Kindle Paperwhite 2 für Prime-Mitglieder für 99 Euro statt 129 Euro zu haben war, war der Andrang so groß, dass Amazon die Aktion vorzeitig abbrechen musste. Mittels extremer Hardware-Subvention, wie das indirekt bei Shell passiert, ist die Nachfrage noch um ein Vielfaches größer.
Shell-Aktion: Die Alternativen
Wer keinen Kindle Paperwhite 2 bei Shell ergattert, muss schon bei Amazon nicht viel tiefer in die Tasche greifen: Für 49 Euro gibt es mit dem Einstiegs-Kindle schon ein sehr gutes Lesegerät. Im Vergleich fehlen Touchscreen und integrierte Beleuchtung, auch das Display ist etwas kontrastschwächer.
Den "alten" Kindle Paperwhite hat Amazon gerade auf 99 Euro verbilligt, die aktuelle Generation gibt es für 129 Euro. Soviel kostet auch der Tolino Vision, der gerade erschienene Konkurrent der deutschen Buchhandelsketten Thalia und Weltbild/Hugendubel, Bertelsmann und der Telekom. Technisch ist der Tolino Vision nahezu auf Augenhöhe und hat zudem noch den Vorteil der epub-Unterstützung, womit man beim eBook-Kauf wesentlich weniger eingeschränkt ist.
Kommentare
Amazon.de kündigt Kindle-Preisaktion für Sonntag an » lesen.net 12. Juni 2014 um 20:25
[…] Bonusaktion, in dessen Rahmen für den Kindle Paperwhite 2 unter 20 Euro zu bezahlen waren, böse verrechnet. Ein Shitstorm im Social Web und miese Schlagzeilen in zahlreichen Medien waren die […]