Kindle zum Angeben: Video parodiert E-Book-Debatte
Die US-amerikanische Satireseite "The Onion tritt gerne mal dorthin, wo es wehtut. Ein neu veröffentlichtes Video parodiert die endlose Debatte um die Frage, was besser ist: Gedruckte Bücher oder E-Books. Das Video, das als fiktive Amazon-Produktpräsentation aufgemacht ist, bietet einen Ausweg aus zumindest einem entscheidenden Nachteil aller eBook Reader.
Was ist das größte Problem bei eBook Readern? Gewicht? Bedienung? Helligkeit? Größe? Nichts dergleichen. Der entscheidende Nachteil beim Lesen von E-Books ist (vermeintlich), dass niemand das Cover des anstrengend intellektuellen Werkes sieht, das man sich da in freier Wildbahn antut. Wie soll man da noch Fremde davon überzeugen, wie klug man ist?
"The Onion" hat sich ein eigenes Kindle-Modell mit einem neuen Angeberfeature ausgedacht, das endlich Schluss macht mit diesem letzten Vorteil, den gedruckte Bücher gegenüber E-Books noch bieten. Denn laut dem fiktiven Produktvideo informiert der "Kindle Flare" mit bis zu 150 Dezibel alle Menschen in der näheren Umgebung über Titel und Autor des Buches, das gerade gelesen wird. Auch für Bücherregalanbeter bietet der Reader eine tolle Funktion: Das Gerät kann ins Regal gestellt werden, wo es sämtliche in der Bibliothek befindlichen Titel in einer Endlosschleife herunterbetet.
Parodie einer Debatte
"The Onion" parodiert mit der ausgedachten Einführung des hochgradig unpraktischen Features die ewige Debatte um die Haptik und Präsentierbarkeit, die auch hierzulande immer wieder angestoßen wird und schon so lange dauert wie es E-Books gibt. Die Fronten in der Debatte sind einigermaßen verhärtet. Aber irgendwo zwischen dem Vorwurf des Papierfetischismus von der einen Seite und dem Vorwurf, dass man sich mit E-Books nicht in den Dienst der Literatur stelle sondern in den des leseroptimierten Contents, macht das Video einen guten Witz. Was ja nicht gerade die schlechteste Idee ist.
<Bildnachweis: Screenshot Video>
Kommentare
eBook Neuerscheinungen der Woche » lesen.net 4. August 2014 um 18:26
[…] 22 Euro haben (Hardcover: 25 Euro), inklusive hartem Kopierschutz versteht sich. Da wäre ein eBook Reader mit Lautsprecher wirklich praktisch, denn das kann sich nicht jeder […]