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Koalition: eBooks und Hörbücher künftig mit 7 Prozent Mehrwertsteuer

Auf ihrer Klausurtagung wollen Union und SPD in dieser Woche die verminderte Mehrwertsteuer für eBooks und Hörbücher auf den Weg bringen und diese Mediengattung damit mit dem Printbuch steuerlich gleichstellen. Das ist eine gute Nachricht für deutsche Händler und für Verlage – ob es auch eine für Lesefreunde ist, muss sich erst noch beweisen.

Die Verminderung der Mehrwertsteuer auf eBooks ist im Koalitionsvertrag als Ziel formuliert, Anfang 2014 bekannte sich Kulturstaatsministerin Monika Grütters noch einmal klar zur steuerlichen Gleichstellung der verschiedenen Darreichungsformen von Texten. In sofern kommt die am Samstag vom Spiegel publizierte Vorab-Meldung, die Fraktionen von Union und SPD wollten das Vorhaben auf ihrer Klausurtagung an diesem Montag und Dienstag "bekräftigen", nicht wirklich überraschend.

Die ermäßigte Mehrwertsteuer macht zunächst einmal aus Verlagssicht deutsche Händler gegenüber Amazon attraktiver. Denn der Marktführer verkauft seine eBooks aus Luxemburg (3 Prozent Mehrwertsteuer) und gibt den Steuervorteil nach unseren Informationen an die Verlage weiter. Allerdings wohl nur noch bis 2015, denn infolge einer Gesetzesänderung ist von da an der Standort des Käufers maßgeblich für den Mehrwertsteuersatz.

Fragezeichen hinter "günstigeren eBooks"

Die Agentur Reuters übertitelte ihre Meldung dazu (mit Bestätigung aus Koalitionskreisen) mit "E-Books und Hörbücher werden günstiger". Dahinter ist allerdings ein dickes Fragezeichen zu setzen, denn ob Verlage die verminderte Mehrwertsteuer auch an die Leser weitergeben oder einfach nur eine dickere Marge einstreichen, steht in den Sternen. Hotels wurden infolge der 2009 umgesetzten Mehrwertsteuer-Ermäßigung jedenfalls nicht günstiger. Auch unsere Foristen zweifeln daran, dass der Preisvorteil – immerhin ein guter Euro bei einem 10 Euro teuren eBook – zu einer Verbilligung von eBooks führt (siehe unten). Ohnehin ist die Mehrwertsteuer nur eine Komponente bei der Preisbildung – die schon heute sehr günstigen Indie-eBooks haben einen mindestens ebenso großen Einfluss aufs Pricing von Verlagstiteln.

Bei einer verminderten Mehrwertsteuer wird der eBook-Verkauf für Verlage aber attraktiver und sie haben eine Ausrede weniger für Preise auf Print-Niveau, und das sind ja auch schon einmal gute Nachrichten.

<Bildnachweis: Steuer von Shutterstock>

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Kommentare


Mein tolino, die e-Books und ich | EviSell’s #DerBlog – Meine Gedanken zu Allerlei 29. April 2014 um 16:42

[…] am 29. April 2014: Das soll sich bald ändern: eBooks und Hörbücher künftig mit 7 Prozent Mehrwertsteuer […]

Antworten

7 Prozent MwSt. für Hörbücher “zügig” – eBooks in Warteschleife » lesen.net 29. April 2014 um 18:01

[…] Erwartungsgemäß haben die geschäftsführenden Vorstände von CDU/CSU und SPD am heutigen Dienstag bei ihrer Klausurtagung den Entschluss gefasst, auch für eBooks und Hörbücher den verminderten Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent anzulegen, der aktuell nur für Bücher gilt. Während für Hörbücher schon in den nächsten Wochen mit einem Gesetzesentwurf zu rechnen ist, gerät die Umsetzung bei eBooks zur Hängepartie. […]

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eBooks und Hörbücher bald mit geringerem Mehrwertsteuersatz 30. April 2014 um 19:00

[…] Leser weitergeben oder einfach nur eine dickere Marge einstreichen, steht in den Sternen”, so Johannes Haupt von […]

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Bundesregierung fordert von EU reduzierte Mehrwertsteuer auf eBooks » lesen.net 19. März 2015 um 13:07

[…] 2014 wurde dann eine reduzierte Mehrwertsteuer für eBooks und Hörbücher auf den Weg gebracht, realisiert wurde aber im Endeffekt nur […]

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