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Kobo nimmt Browser-App vom Netz

Jeder E-Reading-Anbieter, der etwas auf sich hält, entwickelte in den letzten Jahren HTML5-Apps für die Lektüre von eBooks im Webbrowser. Offenbar mit überschaubarem Erfolg: Nach Barnes & Noble hat jetzt auch Kobo seine HTML5-App offline genommen.

Kauffunktion als Bonus

Mit der im Juli 2012 eingeführten HTML5-App wollte Kobo seiner Leserschaft eine Alternative zu nativen Apps für iOS und Android bieten und nicht zuletzt unabhängiger von den Plattform-Betreibern Apple und Google werden. So verlangt Apple prinzipiell 30 Prozent Provision bei In-App-Käufen, weshalb Kobo in seiner nativen iOS-App keine Kauffunktion für eBooks offeriert. Gleiches gilt für Kindle & Co.

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Eine HTML5-App erschien den E-Reading-Anbietern hier als Königsweg, zumal gut gemachte Browser-Versionen nativen Apps funktional kaum nachstehen. Auch eine Offline-Lektüre mittels Browser-Caching ist auf iPad & Co. möglich. Schließlich ist die Browser-Version auch ein gutes Angebot an Nutzer exotischerer Mobilgeräte von Blackberry bis Windows Phone, für die die Anbieter kaum mehr native Apps anbieten.

Der teuren Entwicklung und Wartung von HTML5-Apps scheint allerdings grundsätzlich wenig Interesse bei der Leserschaft entgegenzustehen. Die Nook-Plattform der US-amerikanischen Buchhandelskette Barnes & Noble hat ihren Cloud-Reader im Zuge eines Relaunches stillschweigend vom Netz genommen, und nun ging auch Kobo mit seiner HTML5-App offline, wie zuerst das Fachblog The Digital Reader berichtete.

Stillschweigend den Stecker gezogen

Die dedizierte URL der Kobo-Leseapp gibt nur noch eine Fehlermeldung aus, und die allgemeine "Weiche" read.kobobooks.com führt auf eine Übersicht nativer Leseapps für  zahlreiche Plattformen. Eine Browser-Version ist nun nicht mehr darunter. Einen Grund für die Offline-Schaltung der Webapp führt Kobo nicht auf, mangelhafte Nachfrage ist naheliegend.

Nach wie vor verfügbar ist die in Deutschland erst 2014 gestartete Web-App von Amazon (lesen.amazon.de) sowie die Lese-Apps der Tolino-Alliierten (bei Thalia html5reader.thalia.de). Zur HTML5-Leserschaft bei den deutschen Buchhändlern gibt es sogar Zahlen: Immerhin 15 Prozent der Tolino-Leser nutzten das Browser-Angebot vor einem guten Jahr, erklärte ein Tolino-Manager damals bei einer Fachkonferenz.

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