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Kobo vor Übernahme von Tolino

Der japanische E-Commerce-Konzern Rakuten, zu dem auch E-Reading-Spezialist Kobo gehört, steht vor einem gewaltigen Coup. Rakuten will die Federführung des gesamten Tolino-Projekts von der Deutschen Telekom übernehmen. Die beiden Konzerne sind sich bereits handelseinig, nun hat das Bundeskartellamt zu entscheiden.

Die spektakuläre Übernahme, die bislang völlig geräuschlos verlief, wurde beim Bundeskartellamt am 22.12.2016 angemeldet. Aktenzeichen B6-82/16 behandelt "(den) Er­werb wes. Ver­mö­gens­tei­le der Deut­schen Te­le­kom AG" durch Rakuten. Konkret: Den Tolino E-Reading-Service und die Lesegeräte.

Das Bundeskartellamt hat einen Monat Zeit zur Prüfung der Übernahme. Aus kartellrechtlicher Sicht spricht aber eigentlich wenig gegen den Kauf, zu marginal ist der Marktanteil von Kobo in Deutschland. Für Rakuten ist die Transaktion damit auch ein naheliegender Schritt, um hierzulande Präsenz im Buchhandel zu gewinnen.

Die Deutsche Telekom, die die Tolino-Allianz vor knapp vier Jahren maßgeblich mitinitiierte, zieht sich offenbar komplett aus dem Projekt zurück. Damit sind wohl auch Tolino-Lesegeräte ein Auslaufmodell, Rakuten wird langfristig kaum zwei E-Reading-Linien mit eigener Hardware und eigener Firmware parallel entwickeln.

In Zukunft werden Thalia, Weltbild, Hugendubel & Co. also wohl Kobo-Lesegeräte in ihren Regalen haben. Solche Partnerschaften mit Filialisten sind für Kobo Usus: In Großbritannien arbeitet das Unternehmen mit WHSmith zusammen, in Frankreich mit fnac. In Deutschland hingegen machte die Tolino-Allianz Kobo einen Strich durch die Rechnung, die – technisch ausgezeichneten – Kobo-Geräte waren nur online und in Elektronikmärkten zu bekommen. Bis jetzt.

[Update 02.01.17: Kobo übernimmt Tolino – Fragen und Antworten]

<Hinweis von Jochen Krisch, Exciting Commerce>

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Kommentare


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