Kostenlose eBooks für Bewertungen bei Google
Die Zahl der unterschiedlichen Bezugsmöglichkeiten von eBooks ist überschaubar. Wer den Kaufpreis scheut, kann als Vielleser zur kommerziellen eBook Flatrate oder Onleihe greifen oder – bei Inkaufnahme blinkender Bannerwerbung – auch werbefinanziert kostenlos schmökern. Eine Alternative offeriert Google.
Mit der Teilnahme an Umfragen kann man schon seit Jahrzehnten Geld verdienen. In den letzten Jahren verlagerte sich das Geschäft aus Fußgängerzonen und Agenturen zunehmend in Richtung Internet. Für die Ausfüllung von Fragekatalogen etwa zu bestimmten Produkten gibt es zwar meist nur einige Cent, fleissige Teilnehmer können sich auf diese Weise trotzdem eine nette zusätzliche Einnahmequelle erschließen.
"Dritter Weg" neben Kauf und Werbefinanzierung
Umfragen könnten auch ein probater "dritter Weg" zum Bezug zu eBooks sein, neben kostenpflichtigen Kauf- und Mietangeboten und werbefinanzierten Gratis-Angeboten wie Readfy. Das schlägt der Verleger Joe Wilkert im Fachmagazin Digital Book World vor. Als Beispiel führt er die Umfrage-App von Google an, über deren Nutzung er bereits seit mehreren Jahren 3 bis 4 eBooks jährlich kostenlos erhält (beziehungsweise das dafür nötige Guthaben).
Der Name ist bei der Umfrage-App nicht ganz Programm, denn tatsächlich vergütet Google weniger Umfragen als die Publikation von Bewertungen und Meta-Daten. Bei Freigabe der GPS-Daten fragt Google etwa Öffnungszeiten von gerade besuchten Plätzen ab, die dann im Branchenbuch Google Places auftauchen.
Pro Interaktion gibt es meist 10 bis 75 Cent, die als Google Play Guthaben aufgerechnet werden. Mit diesem Guthaben lassen sich dann auch eBooks direkt bei Google Play kaufen – in Deutschland auch solche mit Buchpreisbindung, denn das Guthaben ist "echtes" Geld und nicht etwa eine virtuelle Währung wie die Amazon Coins.
Direkte Integration in E-Reading-App denkbar
Weiter gedacht könnte eine solche Umfrage-Funktion auch direkt in eine E-Reading-App integriert sein. Joe Wilkert schlägt sogar eine Integration in die eBooks selbst vor – man "öffne" das nächste Kapitel durch die Beantwortung einer Frage oder die Abgabe einer Bewertung. Wilkert hält das angesichts von Googles überschaubarem Interesse am eBook-Markt bei diesem Konzern gleichwohl für eher unwahrscheinlich.
Schaut man sich die Popularität kostenloser eBooks (oder zumindest kostenloser Downloads) und die Preissensitivität vieler Digital-Leser an, haben alternative Vertriebswege sicherlich eine Chance. Die werbefinanzierte eBook Flatrate Readfy ist mit der notwendigerweise recht aggressiven Bannerwerbung in den eBooks selbst nicht jedermanns Sache. Ebenso wenig wie die Bezahlung mit persönlichen Daten und Informationen. Eine willkommene weitere Option wäre das aber allemal. Würde etwa Thalia die Abgabe von Rezensionen – die für den spezifischen Titel ebenso wie für den Händler vertriebssteigernd wirken – mit Shop-Guthaben vergüten, würden viele Lesefreunde dazu sicherlich nicht nein sagen.
<Bildnachweis: Umfragen von Shutterstock>
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