Onleihe jetzt für eBook Reader optimiert
Gute Nachrichten für alle, die eBooks bei öffentlichen Bibliotheken entleihen und auf einem aktuellen eBook Reader schmökern. Die führende Ausleihplattform Onleihe, in der mehr als 2.000 deutschsprachige Büchereien organisiert sind, ist jetzt endlich auch über dedizierte Lesegeräte einfach zugänglich und ermöglicht sogar den Entleih und direkten Download aufs Lesegerät. Ein paar Einschränkungen gibt es aber doch.
Mit einer Mitgliedsgebühr von zumeist 10 bis 30 Euro pro Jahr sind öffentliche Bibliotheken um ein Vielfaches günstiger als kommerzielle eBook-Flatrate-Anbieter wie Skoobe und Kindle Unlimited (und bieten dazu noch längst nicht nur eBooks), entsprechend groß ist ihre Beliebtheit unter Digital-Lesern. Da wird auch darüber hinweg gesehen, dass über das Einzellizenzmodell nur eine begrenzte Zahl von digitalen Kopien bereit stehen und aktuell beliebte eBooks häufig nur mit Wartezeit zu bekommen sind. Weiterer Wermutstropfen: Die Web-Version der Onleihe war für den direkten Zugang über dedizierte Lesegeräte von Tolino, Kobo, Pocketbook & Co. bislang kaum zu gebrauchen, für den Bezug von eBooks musste ein kabelgebundene Umweg über den PC eingeschlagen werden. Bis jetzt.
Volle Funktionalität nebst Direkt-Download-Option
Wie der Onleihe-Betreiber Divibib am Montag im hauseigenen Supportforum bekannt gab, wurde eine für eBook Reader angepasste Version der Onleihe live geschaltet. Sie ermöglicht dank großer Schrift und kontrastreichen Buttons eine komfortable Bedienung auch auf Sechs-Zoll-Graustufendisplays. Nach Einloggen bei der heimischen Bücherei (onleihe.de/bibname) können verfügbare eBooks bei kompatiblen Geräten mit einem "Klick" heruntergeladen werden. Auch Vormerkungen und die Aufnahme in Merkzettel sind möglich.
Die Divibib weist darauf hin, für jeden Gerätetyp müssten spezielle Anpassungen vorgenommen werden. Grundsätzlich – weiterhin – nicht kompatibel sind Kindle-Geräte, die mit dem verwendeten Adobe-DRM nicht zurecht kommen. Über Kobo-Geräte kann man sich zwar einloggen und stöbern, aber keine eBooks herunterladen. eBook Reader von Kobo "schlucken" keine ascm-Dateien, sprich lizensierende Download-Links für die eigentlich eBooks.
Kompatibel sind derzeit sämtliche Tolino-Lesegeräte (Vision 1-3, Shine 1 und 2) sowie die neuesten Modelle von Pocketbook (Touch Lux 3) und Sony (PRS-T3). Das Fachblog "Papierlos Lesen" merkt nach einem Testlauf an, bei den besonders hoch auflösenden aktuellen Tolino-Modellen würden gegenwärtig keine entsprechend schärferen Fonts und Grafiken verwendet, sondern die Elemente einfach herunterskaliert. Dadurch sind Cover, Buttons sowie die Menüschrift auf Tolino Vision 3 HD und Tolino Shine 2 HD derzeit recht klein, allerdings durchaus noch lesbar. Ohnehin dürfte es sich um eine bald behobene Kinderkrankheit handeln.
eBooks leihen mit Onleihe: Lücken im Sortiment
Die neue E-Ink-Version ist ein echtes Komfort-Plus und lässt den Leihdienst der öffentlichen Bibliotheken in dieser Hinsicht näher an kommerzielle Anbieter heranrücken. Zumal auch die funktional aktuell noch sehr überschaubaren Onleihe-Apps zeitnah erweitert werden sollen. Mit den Entwicklungen rüstet die Divibib auch gegenüber dem weltweit führenden Bibliotheksdienstleister Overdrive auf, der gerade erste Kooperationen im deutschsprachigen Raum geschlossen hat.
Was als Nachteil der öffentlichen Bibliotheken natürlich bleibt, ist die lizenzbedingt schlechte Verfügbarkeit aktuell beliebter Titel. Wer eine große Auswahl sofort verfügbarer namhafter Romane haben möchte, kommt an Skoobe (30 Tage kostenlos testen) nicht vorbei. Dort gibt es auch Titel der Holtzbrinck-Verlage (Droemer Knaur, Rowohlt und so weiter), die die Lizenzstreitigkeiten mit den Bibliotheken immer noch nicht beigelegt haben. Allerdings ist Skoobe nur mit Tablets und Smartphones kompatibel, nicht mit gebräuchlichen dedizierten Lesegeräten.
Kommentare
Na endlich! Onleihe für den eReader erleichtert eBook-Leihe in Bibliotheken – eBook-Fieber.de 8. April 2016 um 13:48
[…] via Lesen.net […]