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Popup-Buch fürs iPad, Enhanced Books in Frankreich

mzl-vfpmsbgp-480x480-75Der Medienwandel macht vor nichts und niemandem halt: Weder die Kulturnation Frankreich noch Grimms Märchen – ein Musterbeispiel für gutenberg’sches Kopfkino – verschließen sich der Hybridierung von Buchinhalten. Die Köpfe hinter der iPad-Adaption von Rumpelstilzchen bestreiten sogar gänzlich neue Wege: Bei der App handelt es sich um das erste dreidimensionale Popup-Buch überhaupt.

mziIm März berichteten wir bereits über Experimente mit quasi-dreidimensionalen Kinderbüchern, bei denen eine 3D-Brille die Buchcharaktere sprichwörtlich zum Leben erweckt. Nicht ganz so plastisch, aber dafür auch außerhalb von südkoereanischen Entwicklungslaboratorien  nutzbar ist das  "Grimm’s Rumpelstiltskin 3D Interactive Pop-up Book" – 4,99 US-Dollar kostet der Eintritt in Grimms Märchenwelt, zahlbar über den amerikanischen App Store.

Der App-Name ist dabei Programm: Einige Szenerien im farbenfroh und fantasiereich gestalteten eBook "poppen" aus dem Buch heraus, via Fingertipp lässt sich mit vielen Elementen interagieren. Dabei handelt es sich allerdings nur um Spielereien (bzw. die Erschaffung eines unmittelbareren Eindrucks vom Geschehen) – handlungsbeeinflussend sind die 3D-Elemente nicht.

ibooks1Wesentlich bodenständiger, aber dafür mit unbestreitbarem Mehrwert erfolgt das Enhancement von elektronischer Literatur in Frankreich. Der französische iBookstore wird um ein Photoshop-Handbuch bereichert, in welches 45 Minuten Videomaterial eingebettet sind – laut dem Branchenticker TheBookseller das erste französische Enhanced eBook überhaupt. Für Apple dagegen ist das Prozedere bereits business as usual: In den USA ist im iBookstore schon seit längerem "angereicherte" Literatur zu finden, gleiches gilt für die einschlägigen Kindle-Apps. Allein der Distributor Vook vertreibt bereits 57 Enhanced eBooks im US-iBookstore, wie das Unternehmen heute announcierte.

Auch in Deutschland stehen Enhanced eBooks in den Startlöchern: Rowohlt hat erste Publikationen seiner digitalbuchplus-Reihe für die Frankfurter Buchmesse versprochen, in anderen Verlagshäusern wird noch fiebrig an Konzepten gearbeitet. Bis auf die Königsfragen – bei was für Titeln sich eine wie gestaltete Aufbereitung wirtschaftlich lohnt bzw. was für Preise Lesefreunde für was für Inhalte zu zahlen bereit sind – zufriedenstellende Antworten gefunden sind, wird aber sicherlich einiges Lehrgeld zu bezahlen sein.

<Popup-Buch via Nate (The Digital Reader)>

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Kommentare


Petra 22. September 2010 um 09:56

Ich müsste Beispiele jetzt erst mühsam wieder suchen, aber das, was man in Deutschland "enhanced ebooks" nennt, gibt es in Frankreich schon länger, ob unbedingt für den ipad produziert, weiß ich nicht.
Witzig ist, dass wir als Leser in Frankreich diese Ebooks als die *normalen* Ebooks anschauen, alles andere ist eigentlich nur lahme Textdigitalisierung, die ein Medium und den Transfer von Text für Print und Text für Reader schlicht nicht richtig nutzt. Sehr wichtig sind da z.B. auch Vernetzungen der Bücher mit Links ins Internet, etwa für Updates bei Sachbüchern oder für Zusatzmaterial.

Antworten

Fünf eReading-Megatrends in 2011 » Debatte, eBooks, eReader » lesen.net 29. Dezember 2010 um 16:37

[…] inzwischen auch als “reguläre” eBooks im iBookstore angekommen –  gab es erste “3D-eBooks” bis hin zu neuartigen Mashups aus Text und allerlei Zusatzinhalten wie das jüngst an den Start […]

Antworten

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