Skip to main content

Telekom beerdigt eBook Store Pageplace

Nächste Hiobsbotschaft für die Tolino-Allianz: Technologiepartner Telekom zieht sich komplett aus dem Endkundengeschäft zurück. Der Tolino-Shine-Verkauf wird eingestellt, der hauseigene eBook Store Pageplace geht Ende März vom Netz. Ab sofort ist ein Umzug innerhalb der Tolino-Cloud möglich. Das Signal ist fatal.

In einer Rundmail (Auszüge bei den Kollegen von iFun) und auf einer Infoseite gibt die Telekom die Einstellung seines eBook Stores bekannt. Man wolle sich künftig ganz auf die Entwicklung der Tolino-Hardware konzentrieren, der Verkauf von Lesegeräten und eBooks an Endkunden werde beendet. Am 31.03. wird die Website komplett dichtgemacht, die letzten eBooks gehen schon einen Monat zuvor, am 28.02., über die magentafarbene Ladentheke.

Pageplace startete (erst) im März 2011 und war anfangs primär als digitaler Zeitungskiosk konzipiert, neben eBooks gab es vom Start weg die Digital-Ausgaben von 14 Tageszeitungen. Trotz der riesigen Kundenbasis (allein rund 40 Millionen Mobilfunkverträge) gelang es der Telekom nie, Pageplace eine standesgemäße Marktposition zu verschaffen.

Gescheiterte deutsche E-Reading-Großprojekte, nächstes Kapitel

Umzugsoptionen für Pageplace-Kunden.

Umzugsoptionen für Pageplace-Kunden.

In den letzten Monaten gab es bereits Auflösungserscheinungen bei Pageplace, so offenbarte ein c’t Test eklatante Lücken im Sortiment. Nun zieht die Telekom endgültig den Stecker – Pageplace geht damit den Weg vom Bertelsmann-eBook-Store Pubbles, das als Endkundenshop 2013 ebenfalls über den digitalen Jordan ging und jetzt nur noch als Distributor fungiert. A propos Bertelsmann: Pageplace-Kunden können ihre gekauften eBooks – und falls vorhanden auch ihren Tolino Shine – innerhalb der Tolino-Cloud zu einem Anbieter ihrer Wahl migrieren, darunter sogar Weltbild.de. In der Auflistung fehlt aber DerClub.de – auch der verbliebene eBook Store von Bertelsmann, wie Pageplace ohnehin ein Mauerblümchen, könnte bald Geschichte sein.

Fatales Signal

Praktisch hat das Pageplace-Aus eher wenig Auswirkungen auf die Tolino-Allianz. Schon zur Weltbild-Pleite konstatierten wir, dass Bertelsmann und die Telekom ohnehin wenig Bedeutung für den Tolino-Vertrieb haben. Das Signal und vor allem der Zeitpunkt nur eine Woche nach der Weltbild-Insolvenz ist aber fatal – man könnte den Eindruck gewinnen, die Telekom glaubt selbst nicht mehr an die Zukunft der Tolino-Allianz und will zumindest das sterbende Endkundenpferd nicht länger reiten als unbedingt nötig.

<Bildnachweis: Friedhof von Shutterstock>

Ähnliche Beiträge


Kommentare


Exit: E-Book-Shop Pageplace der Telekom geht offline | Digital Publishers 25. Januar 2014 um 21:10

[…] welt.de, buchreport.de, wuv.de, lesen.net […]

Antworten

Bookmarks der letzten Woche (KW 4, 2014) | Büchereizentrale Niedersachsen… 27. Januar 2014 um 10:45

[…] Telekom beerdigt eBook Store Pageplace » lesen.net […]

Antworten

Suhrkamp: eBooks “ein Unfug, ein Beschiß und ein Niedergang” [Update] » lesen.net 5. Februar 2014 um 12:35

[…] Die Schließung des Telekom-eBook-Stores Pageplace dient Forssmann als Beispiel für die Unwägbarkeiten, mit denen eBook-Käufer konfrontiert werden können. Der Umzug wird als außerordentlich kompliziert dargestellt (was er zumindest innerhalb der Tolino-Plattform überhaupt nicht ist, mit zwei Klicks ist die Bibliothek umgezogen), was Forssmann konkret am Adobe-Kopierschutz festmacht. Übrigens verwendet Suhrkamp diesen harten Kopierschutz, der auch für zahlreiche andere der im Suhrkamp-Blog genannten Nachteile von eBooks verantwortlich ist, bei sämtlichen Titeln. […]

Antworten

Das deutsche Internet auf dem Weg zur Textwüste | XSBlog2.0beta 5. Februar 2014 um 18:38

[…] ohne Umgehung eines Kopierschutzverfahrens auf sein Zweitgerät kopiert bekommt. Oder überhaupt noch lesen kann, wenn ein paar Jahre ins Land gegangen […]

Antworten

Suhrkamp: eBooks “ein Unfug, ein Beschiß und ein Niedergang” | Carta 8. Februar 2014 um 19:12

[…] Schließung des Telekom-eBook-Stores Pageplace dient Forssman als Beispiel für die Unwägbarkeiten, […]

Antworten

Hohe Rabatte auf Tolino Shine und Tolino Tabs bei Weltbild » lesen.net 27. Februar 2014 um 12:03

[…] Tablets) läuft, können Kunden der Zukunft von Weltbild recht gelassen entgegensehen. Im Zuge der Schließung des Telekom-Zeitschriftenkiosk Pageplace war auch zu sehen, dass die Änderung des mit dem Tolino […]

Antworten

Totenglocken für Pageplace: Nächste Woche ist Schluss » lesen.net 26. März 2014 um 16:43

[…] die Telkom dann einen Schlusstrich unter das Kapitel “eBook-Endkundengeschäft” und announcierte die Schließung seines Stores – pikanter Weise eine Woche nach der Pleite von Tolino-Partner Weltbild. Innerhalb der Tolino […]

Antworten

Club Bertelsmann wird eingestellt » lesen.net 17. Juni 2014 um 17:52

[…] Vision gibt es beim Club derzeit als sehr attraktiven Bundle-Deal – werden dann wohl analog zum Aus des Telekom-Store Pageplace die Möglichkeit bekommen, einen anderen eBook Store aufs Gerät zu […]

Antworten

Tolino – eine Zwischenbilanz | smart digits 18. September 2014 um 10:19

[…] Dass die Telekom dagegen ihren Pageplace-Shop zugunsten ihrer Rolle als Backend-Dienstleister aufgeben würde, war klar und […]

Antworten

Kobo übernimmt Tolino: Fragen und Antworten » lesen.net 2. Januar 2017 um 17:45

[…] sich ganz auf die technische Führung der Tolino-Allianz konzentriert (ebenso wie das die Telekom nach dem Ende von Pageplace&nbsp;gemacht hat). Das ist aber höchst spekulativ – beim Pressegespräch wollten die […]

Antworten

Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*
*