Skip to main content

Thalia: Offen für neue Tolino-Partner, aber nicht um jeden Preis

Zum ersten mal seit der Weltbild-Insolvenz hat sich Thalia ausführlich zu Wort gemeldet, die beiden Buchhandelsketten sind bekanntlich die tragenden Säulen der Tolino-Allianz. Thalia-Chef Michael Busch ist bemüht, den Einfluss der Weltbild-Krise auf das Projekt Tolino kleinzureden, signalisiert aber auch Gesprächsbereitschaft für neue Partner.

Gegenüber dem Börsenblatt bekundigte Busch einmal mehr seine Freude über einen erfolgreichen Start des Tolino Shine. Auch das Weihnachtsgeschäft sei für die Buchhandelskette sehr gut verlaufen, man wolle den Marktanteil (laut GfK zum 3. Quartal 2013 37 Prozent für alle Tolino-Partner zusammen) kontinuierlich weiter ausbauen.

Thalia: Tolino auch ohne Weltbild

Die "schwierige Situation" von Tolino-Partner Weltbild sei "bedauerlich". Die Sichtbarkeit der Hardware leide aber nicht darunter, und man gehe davon aus, die "Reichweite halten zu können". Das ist eine kühne Annahme, steht die Tolino-Familie doch in den Schaufenstern Hunderter DBH-Läden, deren Zukunft völlig ungewiss ist.

Auf die zentrale Frage, wie es im Falle einer Pleite von Weltbild und Hugendubel weitergehe, antwortet Busch ausweichend, man denke "kontinuierlich darüber nach, wie wir die Tolino-Partnerschaft sinnvoll erweitern können". Kurz danach relativiert er aber, die Rahmenbedingungen seien jetzt nicht anderer Art als im Oktober. Damals scheiterten Gespräche über einen Verkauf der Tolino-Familie über unababhängige Buchhandlungen an unterschiedlichen finanziellen Vorstellungen der Gesprächspartner.

Ohne Weltbild/Hugendubel keine Tolino-Allianz

Insgesamt versucht sich Michael Busch am Drahtseilakt, Zuversicht und Verlässlichkeit auszustrahlen, möglichst ohne Einblicke ins Operative zu geben. Geht es für Weltbild nicht weiter und muss auch Hugendubel aufstecken (wonach es aktuell nicht aussieht, zumindest fließen viele Millionen Hilfsmittel und es soll mehrere Interessenten geben), wäre die Tolino-Allianz am Ende. Nachdem sich Bertelsmann und die Telekom aus dem Endkundengeschäft zurückgezogen haben, würde der Vertrieb allein auf den Schultern von Thalia lasten. Das letzte mal, beim Oyo, klappte das nicht so gut.

Schon seit der Präsentation des Tolino Shine vor bald einem Jahr betonen die Tolino-Partner, offen für weitere Verkaufsstellen zu sein. Hinzugekommen ist bislang aber niemand, wenngleich die Börsenvereins-Tochter MVB schon einmal von weit fortgeschrittenenen Verhandlungen sprach (die wie gesagt dann aber doch scheiterten). Die Worte von Busch deuten eher nicht darauf hin, dass die Weltbild-Insolvenz daran etwas ändert. Vielleicht kommt es ja auch zur ganz großen Lösung: Die Thalia-Mutter Advent soll Interesse zumindest an einem Teil des Filialnetzes von Weltbild bekundet haben.

Ähnliche Beiträge


Keine Kommentare vorhanden


Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*
*