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Tolino: Viele Fremd- und Mobile-Leser

Bei den eBook-Umsätzen will die Tolino-Allianz Rivale Amazon schon im Herbst überholt haben. Allerdings wird nur ein kleiner Teil der bei Thalia, Weltbild, Hugendubel & Co. gekauften eBooks auch auf Tolino Shine oder Tolino Vision gelesen, erklärte ein Tolino-Manager. Viele kaufen fremd, und selbst innerhalb der Tolino-Cloud gibt es extrem viel Mischnutzung.

GfK: Tolino hält Vorsprung zu Amazon

Auf der Fachkonferenz Publishers Forum in Berlin referierte Tolino-Media-Geschäftsführer Christian Schniedermann am heutigen Dienstag über die bisherigen Erfolge der Tolino-Allianz. So sei es den großen deutschen Buchhandelsketten durch eine gemeinsame Anstrengung gelungen, die E-Reading-Marktführerschaft von Amazon zu übernehmen. Laut aktueller GfK-Zahlen aus Q4/2014 haben die Alliierten in der Weihnachtszeit ihre Position gefestigt – Kindle und Tolino gewannen demnach beide gleichmäßig hinzu, während Google, Apple und andere Konkurrenten mit je unter 10 Prozent weit abgeschlagen sind. Eine Prognose, die übrigens nicht von allen Branchenteilnehmern geteilt wird.

Die GfK fragte auch ab, auf was für Geräten die in den jeweiligen Stores gekauften eBooks gelesen werden. Demnach wurden im Herbst nur knapp mehr als die Hälfte der in Tolino-Stores gekauften eBooks auch tatsächlich auf Tolino-Lesegeräten gelesen – bemerkenswert. Tolino-Media-Chef Schniedermann betonte, auch viele Besitzer etwa eines Kobo-Gerätes würden ihre eBooks bei Thalia & Co. kaufen, was dank des offenen System – ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber Amazon – auch durchaus so gewollt sei. Mit Abstand die meisten Fremd-Käufer lesen gleichwohl auf Geräten von Sony (hellroter Balken – die Auszeichnung in den Charts ist falsch), die sie in aller Regel auch bei den Tolino-Alliierten gekauft haben dürften. Das gleiche gilt für die zahlreichen Trekstor-Leser bei Weltbild (dunkelgelber Balken).

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Aber auch wer seine eBooks innerhalb des Tolino-Ökosystem schmökert, greift dazu nur in 50 Prozent der Fälle zu einem eBook Reader. Immerhin 25 Prozent der Käufer lesen ausschließlich in den Tolino-Mobile-Apps, Tendenz vermutlich steigend. Erstaunliche 15 Prozent lesen mittels HTML-Reader im Browser, nur 10 Prozent kombinieren die Lesearten. Diese Daten kommen direkt von der Tolino-Geschäftsführung.

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"Die Inhalte sind nicht entscheidend"

Das offene Ökosystem nebst guter Mobile-Apps sowie eigene hochwertige Endgeräte, eine starke Marke und eine breite stationäre Präsenz sind laut Schniedermann auch die wesentlichen Erfolgsfaktoren der Tolino-Allianz. Die eigentlichen Inhalte seien hingegen nicht kriegsentscheidnd, weil man sich damit nicht differenzieren könnte. Später beschränkte Christian Schniedermann diese Aussage allerdings auf Verlagstitel.

Im Indie-Bereich differenziert sich Tolino tatsächlich derzeit noch gegenüber Amazon, allerdings negativ. Mit attraktiven Konditionen und einer einheitlichen Distribution bemüht sich Tolino Media derzeit allerdings massiv, attraktiver für Self Publisher zu werden.

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Kommentare


Tolino Launches a Self-Publisher's Portal | Ink, Bits, & Pixels 29. April 2015 um 01:50

[…] I jokingly refer to Tolino as the seven dwarves, the fact is Tolino currently claims to have a larger share of the German ebook market than Amazon. Its share of the Italian and Benelux ebook markets are […]

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