Totenglocken für Pageplace: Nächste Woche ist Schluss
Für Pageplace hat die letzte Stunde geschlagen. In einer Woche geht der mit vielen Ambitionen gestartete eBook Store der Deutschen Telekom vom Netz. Wer in der Vergangenheit digitale Literatur oder auch einen Tolino bei Pageplace gekauft hat, sollte spätestens jetzt handeln.
In mehreren Newslettern wies die Telekom in den letzten Wochen auf die nahende Schließung hin. Noch bis zum kommenden Montag haben Kunden die Möglichkeit, ihre eBooks von pageplace.de herunterzuladen und/oder einen Umzug zu einem anderen Tolino-Partner (Weltbild, Hugendubel, Thalia, buecher.de) zu initiieren. Auch bei der Telekom gekaufte und entsprechend mit Pageplace vorbestückte Tolino Shine Lesegeräte können umgezogen werden. Die Telekom verspricht Support auch über den 31.03. hinaus, allerdings nur noch per E-Mail (support@pageplace.de). Allgemeine Informationen zum Thema eBook-Kauf haben wir außerdem auf einer Infoseite aufbereitet.
Vor fast genau drei Jahren, auf der Cebit 2011, stellte die deutsche Telekom ihren eBook Store Pageplace ins Netz. Von Anfang an setzte der Mobilfunkkonzern stark auf E-Paper, statt eigenem eBook Reader gab es lange nur Apps. Das änderte sich erst im März 2013, als die Telekom als Technologiepartner der Tolino-Allianz in Erscheinung trat und das Gerät auch selbst verkaufte.
Wirklich abgehoben ist Pageplace aber nie. Mitte Januar zog die Telkom dann einen Schlusstrich unter das Kapitel "eBook-Endkundengeschäft" und announcierte die Schließung seines Stores – pikanter Weise eine Woche nach der Pleite von Tolino-Partner Weltbild. Innerhalb der Tolino Allianz will sich die Telekom ab April ganz auf ihre Rolle als Technologiedienstleister konzentrieren. Das nächste Großprojekt ist hier schon in Sicht, der Tolino-Shine-Nachfolger Tolino Vision dürfte nicht mehr lange auf sich warten lassen.
<Bildnachweis: Totenglocken von Shutterstock>
Kommentare
Tolino Vision 2: Nur Bertelsmann hält die 129 Euro » lesen.net 5. November 2014 um 12:38
[…] Der Club Bertelsmann wird bekanntlich Ende 2015 dicht gemacht, für Tolino-Käufer wird das aber keine negativen Konsequenzen haben. Das eBook-Angebot bei derclub.de kann sich sehen lassen, zudem gibt es die Bibliotheksverknüpfung für eine einfache Synchronisation von Einkäufen über Tolino-Partner hinweg und dank Adobe-DRM-Unterstützung ohnehin eine nahezu unbegrenzte Auswahl an Verkaufsquellen (ausgenommen Apple und Amazon). Ende 2015 wird es dann wohl mittels Firmware Update eine Umzugs-Option zu einem anderen Tolino-Partner geben, wie es schon beim gescheiterten Telekom-Tolino-Shop Pageplace der Fall war. […]
eBook Stores im c’t-Test: Amazon-Vorsprung schrumpft » lesen.net 23. März 2015 um 17:26
[…] Beim letzten eBook-Store-Test der c’t vor einem Jahr kam ein Tolino-Partner (der im Frühjahr dicht gemachte Pageplace der Telekom) auf eine Verfügbarkeit von mageren 50 Prozent des damals 330 Titel […]
Tolino: Hugendubel schnappt sich Club-Kunden » lesen.net 4. November 2015 um 17:15
[…] Der Kauf über das Gerät wird nur bis zum 31.12. über derclub.de möglich sein, dann geht der Online Shop plangemäß vom Netz. eBook Reader sind dort schon seit Monaten nicht mehr erhältlich. Wer einen beim Club erworbenen Tolino sein Eigen nennt, bekommt dieser Tage Post – von Hugendubel. Die Club-Kunden können ihren gesamten Account zu Hugendubel umziehen, wie der Filialist am heutigen Mittwoch mitteilte. Damit unterscheidet sich das Prozedere von der Pageplace-Abschaltung: Die (mutmaßlich sehr wenigen) Kunden des eBook Store der Telekom konnten ihren neuen Tolino-Partner dort frei auswählen. […]