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Trade-In: Amazon.de beendet Ankauf von Gebraucht-Büchern

Schon Ende des Monats ist Schluss: Amazon Deutschland stampft sein Ankauf-Programm Trade-In komplett ein, womit auch der Verkauf gebrauchter Bücher an den Online-Händler nicht mehr möglich sein wird. In Sachen Trade-In erlitt Amazon gerade erst eine empfindliche Niederlage vor dem Bundesgerichtshof.

Gutscheine statt Bargeld

Vor fast genau vier Jahren, im August 2011, startete Amazon mit dem Ankauf gebrauchter Bücher. In der Folgezeit kamen weitere Medienarten hinzu, seit vergangenem Herbst kauft Amazon.de sogar Smartphones und Tablets an. Zum 31. August ist damit Schluss, wie das Unternehmen auf seiner Trade-In-Seite vermeldet. Bis zum Stichtag können Waren zum Eintausch angemeldet werden, der Versand muss dann innerhalb von 7 Tagen erfolgen. In den USA läuft das Programm unverändert weiter.

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Bei Büchern hatte Amazon in der Regel vergleichsweise gute Ankaufpreise und vor allem eine komfortable Abwicklung. Bei Amazon.de selbst gekaufte Titel konnten mit wenigen Klicks zurückveräußert werden, der Versand war ab dem ersten Buch kostenlos. Anders als bei der Konkurrenz erfolgte die Auszahlung allerdings nicht in Cash, sondern in Amazon.de-Gutscheinen.

BGH sieht Verstoß gegen Buchpreisbindung

Diese Praxis, konkret eine damit verknüpfte Werbe-Aktion, resultierte in einem langjährigen Rechtsstreit mit dem Börsenverein, der vor zwei Wochen letztinstanzlich vor dem Bundesgerichtshof mit einer Niederlage für Amazon endete.

Der Online-Händler hatte zur Jahreswende 2011/2012 im Tausch gegen zwei Bücher zusätzlich zum Ankaufpreis ein 5-Euro-Guthaben auf den Kundenkonten gutgeschrieben, das auch für den Kauf preisgebundener Bücher genutzt werden konnte. Weil dieses Guthaben abgekoppelt vom eigentlichen Ankaufgegenstand gewesen sei (was Amazon bestritt), handele es sich hier um einen Verstoß gegen das Buchpreisbindungsgesetz Der Börsenverein jubilierte, die BGH-Entscheidung sei "ein wichtiger Erfolg für die Buchkultur, die Buchpreisbindung, für den Buchhandel und damit auch für die Leserinnen und Leser".

Zahlreiche Alternativen

Diese Leserinnen und Leser haben auch nach dem Ende von Trade-In am 31. August noch die Gelegenheit, ihre gebrauchten Bücher über (aber nicht an) Amazon zu verkaufen, allerdings nur einzeln und immer erst dann, wenn sich ein Käufer findet. Fürs sofortige Ausmisten gibt es zahlreiche Alternativen zu Amazon Trade-In, die wir auf einer Infoseite zusammengestellt haben.

<Bildnachweis: Gebrauchte Bücher von Shutterstock>

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