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[Update] Vodafone: Digitaler Kiosk zur Cebit 2010

vodafone[Update unten] Nachdem es um ein angeblich für diesen Herbst geplantes Lesegerät von Vodafone inzwischen totenstill geworden ist, bringt sich der Mobilfunkanbieter nun erst einmal an der Content-Front in Stellung. Zur kommenden Cebit im März 2010 launchen die Düsseldorfer eine sogenannte "E-Reader Plattform", erfuhr die Fachzeitschrift Werben & Verkaufen.

Im Kern handelt es sich dabei offenbar um Inhalte von Zeitungshäusern. Sicher im Boot ist bereits die niedersächsische Verlagsgruppe Madsack (u.a. HAZ, Neue Presse), mit Axel Springer und weiteren großen Content-Providern werde noch verhandelt.

Amazon-Kindle-2-01.jpgIn einer Vorabmeldung der W&V heißt es, "Vodafone plant eine offene Plattform, an der alle E-Reader andocken können, die bestimmte technische Standards erfüllen. (…) Dem Nutzer soll es möglich sein, die Inhalte der Verlage wie in einem elektronischen Kiosk entsprechend seinen persönlichen Interessen per E-Reader abrufen zu können." Ein Lesegerät mit WLAN- oder UMTS-Modul ist damit aller Voraussicht nach eine Zugangsvoraussetzung. Im deutschen Consumer-Markt gibt es so etwas bislang nur von Amazon – der Kindle 2 setzt allerdings auf einer eigenen (geschlossenen) Plattform auf, wo immerhin schon heute drei deutsche Zeitungen abonnierbar sind.

Bis zum März 2010 dürften hierzulande darüber hinaus der txtr Reader und vielleicht auch schon der iRex DR800 als "kompatible" eReader zu haben sein, die Verfügbarkeit von Sony Reader Daily Edition und weiteren (US-)Modellen steht dagegen in den Sternen. Vielleicht bringt der Mobilfunkanbieter ja doch noch ein eigenes (subventioniertes) Lesegerät zum ePaper-Angebot an den Start.

Zum Thema Hardware wie Content versuchen wir natürlich zeitnah mehr Informationen in Erfahrung zu bringen. Die von Vodafone öffentlich angebotene Erlösbeteilung von 50% für Verlage (sicherlich auch noch verhandelbar) liegt bereits deutlich über dem Auszahlungsniveau von Amazon und könnte Grund genug für viele arg gebeutelte Zeitungshäuser sein, es zumindest einmal mit Vodafone zu versuchen.

[Update 22:00 Uhr] Der Print-Artikel zur Vorabmeldung bestätigt unsere Vermutung: Hardwareseitig sind nur eBook Lesegeräte mit UMTS-Modul dabei. Die Devices kommen dabei zunächst primär von Vodafone, die einen Verkauf der (von noch namenlosen Herstellern produzierten) Geräte in ihren deutschlandweit 1600 Mobilfunkshops planen. Das Lesegerät soll es für Kunden "anstatt einer Abo-Prämie" geben. Zum Kostenpunkt erfuhr die W&V, "Vodafone peilt einen Preis von unter 100 Euro an" – ein Knaller, sollte der Mobilfunkanbieter dieses Ziel erreichen.

Über die "E-Reader Plattform" werden nicht (oder zumindest nicht ausschließlich) digitale 1:1 Abbildungen der Print-Zeitungen verkauft, statt dessen sollen Interessierte auch nur einzelne Ressorts oder Dossiers beziehen können. Vodafone verspricht damit die Möglichkeiten des neuen Mediums vm Start weg deutlich mehr auszureizen, als das beispielsweise Amazon macht – hier ist man auch nach zwei Jahren noch auf ganze Bücher oder Zeitungen festgelegt.

Im Verbund mit der querfinanzierten Hardware und dem voraussichtlich einfachen Zugang via D2-Netz arbeitet Vodafone hier an einer hochspannenden Lösung. Bekommen die Düsseldorfer alle wesentlichen deutschen Verlagshäuser an den Tisch, könnte das Gesamtpaket auch viele bislang eReader-(und Zeitungs-)abstinente Anwender überzeugen.

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Kommentare


Rolfo 29. Oktober 2009 um 11:26

Das lässt ja hoffen. Jeden Morgen Zeitung runterladen und auf den Reader via USB überspielen finde ich persönlich nämlich nicht so reizvoll.

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jazznrhythm 29. Oktober 2009 um 14:48

Es belebt das Geschäft, und es entspricht aktuell dem Kundenwunsch Geräte zu subventionieren, aber die Bindung an einen Handyprovider sehe ich als eher unglücklich an. Verlage, Buchhändler – und -versender müssen hier aufpassen, das ihnen das Thema nicht komplett aus der Hand genommen wird, so das sie lediglich in die Position eines Zulieferers kommen.

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Marcel 30. Oktober 2009 um 00:45

Insbesondere der Ansatz einzelne Ressorts abonnieren zu können, lässt aufhorchen. Das ist eine tolle Sache und ist hoffentlich auch bald bei (Fach-)Büchern möglich.

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Manuel 30. Oktober 2009 um 11:03

Oh ja – einzelne Ressorts oder Mantelseiten abonnieren zu können, wäre bei den entsprechenden Preisen wirklich verlockend. Wobei sich die Zeitungsverlage in manchen Branchen wirklich anstrengen müssten, um mit dem ein oder anderen RSS-Feed konkurrieren zu können.
Größter Effekt natürlich: Billige (subventionierte) Geräte ziehen mehr Kunden an und verstärken den Preiskampf.
Nachteil im Moment: Jeder der sich jetzt einen eReader kauft, muss damit rechnen, sich in einem halben Jahr über die ganzen neuen verlockenden Angebote zu ärgern ;)

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