Vorsicht Buch: Geruch kann die Gesundheit gefährden

19.12.2013 Johannes Haupt (Fachredakteur) 1 Kommentar

Neben dem haptischen Empfinden gilt der Geruch von bedrucktem Papier vielen Buchliebhaber als ein wesentlicher Grund, nicht auf eBooks umzusteigen. Dabei hat gerade der intensive Geruch älterer Bücher (beziehungsweise das, was mit ihm einhergeht) seine ganz realen Schattenseiten – vor allem für Allergiker.

Das britische Boulevardblatt Daily Mail erzählt die herzergreifende Geschichte einer 22-jährigen Engländerin, die ihr Studium aufgrund einer Buchallergie schmeißen musste. Innerhalb von zwei Jahren erlitt sie 15 lebensbedrohliche Asthma-Attacken, insbesondere der Staub in älteren Büchern habe ihr zu schaffen gemacht. Sie versuche es nun mit einem neuen Studium von zuhause aus, schreibt die Daily Mail.

Natürlich darf man die Geschichte nicht überbewerten. Die englische Studentin (von der Daily Mail stilecht mit Atemschutzmaske vor einem Buchstapel abgelichtet) hat zahlreiche Allergien, sie hat es auch ohne Bücher in ihrer Umgebung schwer. Andererseits wächst die Zahl der Allergiker stetig, digitale Literatur ist für diese Gruppe bisweilen die einzige Möglichkeit zu Unterhaltung und Wissenserwerb. Die Berührung von Maus, Touchscreen oder Blättertaste resultierte jedenfalls in noch keinem allergischen Anfall, wie die Kollegen von Teleread im Zusammenhang mit der Story bemerken.

Buchgeruch aus der Flasche

Wer auch als Digital-Leser nicht auf Buchgeruch verzichten mag, für den hat der Berliner Parfumeur Geza Schön das "Paper Passion. Perfume For Booklovers" entwickelt. Ob 50ml alkoholisiertes Wasser in einem Bucheinband tatsächlich 85 Euro wert sind, muss jeder für sich entscheiden – die Amazon.de-Bewertungen zum Duft fallen eher verhalten aus. Woher der Geruch alter Bücher kommt, hat der Guardian anschaulich erklärt. In einem Satz: "That old books smell is the smell of death."