WamS launcht "eMag"
Das Springer-Blatt Welt am Sonntag macht einen interessanten Schritt in den digitalen Raum. Von übermorgen an ist die Sonntagsausgabe der Tageszeitung Die Welt auch als besonders aufgearbeitetes eMag zu haben.
Dabei handelt es sich um mehr als bei der digitalen Ausgabe der TAZ, die ihre DigiTAZ eher als abgespeckte Version des Print-Produkts offeriert (dafür aber auch nur einen Bruchteil des Vollpreises nimmt). Die digitale Welt am Sonntag soll eine um Multimedia und "exklusive Inhalte" ergänzte Version des Print-Titels sein – und wohl auch so etwas wie ein "Best-Of".
Denn das eMag soll nur monatlich erscheinen, heißt es in der heutigen Pressemitteilung zum Produktlaunch. Damit wird das künftig auf www.weltamsonntag.de publizierte Magazin alles andere als inhaltsgleich zum (aktuelleren) Print-Titel sein und vermutlich eher als Ergänzung denn als Ersatz zur physischen Wochenzeitung positioniert werden.
Am 22. November geht erst einmal eine "Preview"-Ausgabe live, die Lesern (und nicht zuletzt Werbekunden) das Produktkonzept nahe bringen soll. Vom Frühjahr 2010 an geht das Digitalmagazin dann in den regulären Betrieb. An diesem Sonntag wird die elektronische "WamS" 1,50 Euro kosten, wobei allerdings von einem "einmaligen Einführungspreis" die Rede ist – Interessierte sollten sich also auf einen deutlich höheren Kostenpunkt gefasst machen.
Über www.weltamsonntag.de versucht der Axel Springer Verlag einmal mehr, auch abseits der im Zuge der Wirtschaftskrise kränkelnden Werbeeinnahmen mit seinen Inhalten Geld im Internet zu verdienen. Die digitale Welt am Sonntag wird aber im Wettbewerb mit Online-Magazinen stehen, wo ähnliche Inhalte nach wie vor kostenlos zu haben sind. Ob – und wie – das Projekt eine ausreichend große zahlungsbereite Kundschaft überzeugen kann, wird darum auch von anderen Verlagshäusern mit Spannung beobachtet werden.
Interessant ist auf jeden Fall der multimediale Ansatz der Blattmacher, mit denen sie sich vom Printprodukt abheben wollen. Das bedeutet aber auch "PC-only" – elektronische Lesegeräte der aktuellen Generation können mit Bewegtbildern und Farben noch nichts anfangen. Für diesen Vertriebskanal kommt die digitale WamS einfach zu früh.
<via DWDL>
Kommentare
Spiegel aufs iPhone, Stern auf eReader » eBooks » lesen.net 27. November 2009 um 01:40
[…] Ausführungen ihres Printprodukts in elektronischer Form bereit stellen (wie jüngst etwa die Welt am Sonntag), sondern das physische Magazin 1:1 […]