Zufriedene Kunden trotz Insolvenz: Weltbild.de bekommt "Deutschen Online-Handels-Award"
Kaum hat die Weltbild-Gruppe Insolvenz angemeldet, schon wird der Online-Shop des Unternehmens mit einem Preis für den besten Online-Buchladen bedacht. Was zunächst kurios anmutet, könnte dem angeschlagenen Konzern dennoch nützen.
Fast mutet es tragisch an: Ausgerechnet kurz nach der Insolvenz bekommt Weltbild.de den "Deutschen Online-Handels-Award 2014" in der Kategorie "Bücher und Digitale Medien". Platz zwei und drei gehen an den Download-Shop des Software-Anbieters Kaspersky sowie an Thalia.de. Allerdings muss dabei erwähnt werden, dass in dieser Kategorie nur Händler berücksichtigt werden, deren Angebot sich ausschließlich auf Bücher und/oder digitale Medien beschränkt. Der Alles-Verkäufer Amazon ist hingegen in der Abteilung "Generalisten" vertreten, wo er den ersten Platz belegt. In der Gesamtwertung aller Online-Shops lässt der US-Konzern die reinen Buch- und Softwarehändler dann auch weit hinter sich und schafft es auf Platz 2 hinter dem Haustierbedarfs-Versand Zooplus, während Weltbild, Kaspersky oder Thalia nicht vorne mit dabei sind.
Zur Ermittlung der Sieger befragte das E Commerce Center Köln in Zusammenarbeit mit dem Hermes Paketdienst nach eigenen Angaben mehr als 10.000 Kunden der "100 umsatzstärksten Online-Shops aus zwölf verschiedenen Branchen (Kategorien) sowie fünf weitere Shops aus der Kategorie Lebensmittel". Bewertet wurden unter anderem Websitegestaltung, Benutzerfreundlichkeit, Sortiment und Preisniveau.
Auch spätes Lob kann hilfreich sein
Auf den ersten Blick wirkt es so, als käme das Lob für Weltbild.de zu spät. Aber tatsächlich ist der Zeitpunkt vielleicht genau der richtige. Denn die Probleme der Verlagsgruppe sind nicht neu und kommen in erster Linie aus dem Bereich des defizitären Filialnetzes. Wenn nun der Online-Shop inklusive Tolino-Anbindung positive Schlagzeilen macht, dann könnte ihn das für mögliche Käufer – wie etwa Bastei Lübbe – attraktiver machen. Insofern ist die späte Auszeichnung alles andere als tragisch, sondern eine sehr gute Nachricht für Weltbild und seine Mitarbeiter.
<Bildnachweis: Hände von Shutterstock>
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