Tolino Epos 3 im Test: Das kann Tolinos XL-eBook Reader
Unter den eBook Readern der Tolino-Allianz steht das Modell Epos seit 2016 für Größe. Mehr Bildschirm – 8 Zoll ab dem Tolino Epos 2 – bekommst du bis dato in keinem anderen Tolino Reader. Dafür kannst du mit dem Tolino Epos 3 seit Herbst 2022 zu einem großen Update greifen. Was die neue Generation zu bieten hat, zeigt dir diese Tolino Epos 3 Kaufberatung.
Es braucht schon einen genaueren Blick, um den jüngsten Tolino Epos von seinem Vorgänger zu unterscheiden. Dabei fallen dann aber viele kleine Veränderungen auf, die die Handhabung des eBook Readers deutlich ergonomischer und angenehmer machen. Schaltest du das Gerät auf der Rückseite an, siehst und spürst du schnell, wo hier noch kräftig aufgerüstet wurde: beim Bildschirm, der Anzeigequalität und beim Prozessor, der diesen Tolino Reader antreibt.
Tolino Epos 3 bei Thalia
Die neuen Top-Features des Tolino Epos 3
- neues E-Ink Carta 1200 Display für verbesserter Kontrast und mehr Schärfe
- Dark Mode
- Quad-Core-Prozessor mit bis zu 1,8 GHz Leistung
- auf 1 GB verdoppelter Systemspeicher zur Unterstützung des Prozessors
- von 8 auf 32 GB gewachsener Speicher für deine eBooks
- USB-C-Anschluss
Tolino Epos 3: alle Vorteile und Nachteile im schnellen Überblick
Pros
- bequeme, einfache Bedienung mit physikalischen Tasten zum Blättern
- starker Kontrast und scharfe Textdarstellung
- gute Bildschirmhelligkeit
- Dunkel- beziehungsweise Nachtmodus
- Anpassung der Farbtemperatur nach Uhrzeit
- intuitive Benutzerführung
- schnelles Aufladen
Cons
- verbesserungswürdige Akkulaufzeit
- kein Bluetooth
Der eBook Reader im Detail
Die Tolino eBook Reader verstehen sich als die deutschen Kindle. Tatsächlich handelt es sich jedoch nicht um eigene Entwicklungen, sondern um baugleiche Modelle verschiedener Reader aus dem Hause Rakuten Kobo. Der Epos 3 findet sein Pendant dort im Kobo Sage. Die beiden Geräte sind nahezu baugleich.
Display und Auflösung
Der Tolino Epos 3 erreicht mit seinem 8-Zoll-Display eine hohe Auflösung von 1920×1440 Pixel. Die Pixeldichte kommt auf sehr gute, aber mittlerweile übliche 300 ppi. Für die Anzeige- oder Lesequalität ist jedoch eher die genutzte E-Ink-Technik verantwortlich. Der Epos 3 nutzt nun E-Ink Carta 1200 statt zuvor Carta Mobius. Dadurch gewinnt er bei Kontrast und Schärfe sichtbar hinzu, legt jedoch wegen des höheren Gewichts des Bildschirms genauso einige Gramm an Gewicht zu.
Die Ausleuchtung des Displays ist Tolino oder Kobo gut gelungen, weist allerdings den bei einem seitlichen Bedienfeld typischen leicht helleren Streifen am Rand auf. Bei aktiviertem Nachtlicht oder Smartlight wird er aber schnell nicht mehr wahrgenommen. Im Nachtmodus wechselt der Tolino Epos dann den Hintergrund von Weiß nach Schwarz und zeigt eine weiße Schriftfarbe. Dieser Dark Mode ist auf Smartphones sehr beliebt. Bei diesem Tolino wird klar, warum sich die Option bei eBook Readern bisher nicht durchsetzen konnte: Sie funktioniert mit E-Ink-Technik nicht perfekt und zeigt ein merkliches Ghosting bei der Schriftdarstellung, was sich leider nicht mehr so leicht übersehen lässt.
Im Dunkeln liest es sich dann doch angenehmer mit dem Tolino Smartlight. Die niedrigste Helligkeitsstufe fällt dabei auch für lichtempfindliche Augen sehr angenehm aus.
Design und Gehäuse
Das Gehäuse des aktuellen Tolino Epos überzeugt mit gelungenen Details. Es liegt sicher auf dem Handballen auf und die meisten Daumen landen ganz automatisch zwischen den beiden Tasten zum Blättern. Mit der unteren geht es eine Seite vorwärts, mit der oberen zurück. Wenn du magst, kannst du diese Voreinstellung jederzeit ändern. Beide Tasten weisen einen soliden Druckpunkt entlang der kompletten Länge auf. Hier war der Vorgänger nicht ganz so zuverlässig.
Das an dieser Stelle leicht nach oben geschwungene Gehäuse erhöht die Ergonomie des Readers. Selbst längeres Halten des Geräts ermüdet die Hand nicht, obwohl der Reader um mehr als 30 Gramm auf nun 232 Gramm Gewicht zugelegt hat.
Ein Lagesensor erkennt jede Drehung des Geräts und so kannst du sowohl im Querformat lesen oder den Reader um 180 Grad drehen, wenn du Linkshänder bist.
Bedienung
In den Tasten des Epos 3 steckt jetzt noch mehr Funktionalität. Im Menü kannst du für einen langen Tastendruck verschiedene Aktionen festlegen: Öffnen des Beleuchtungsmenüs, Aktivierung oder Deaktivierung des Touchscreens und manches mehr. Das erspart das Aufrufen des Hauptmenüs, welches Tolino hier wie gewohnt intuitiv und übersichtlich präsentiert.
Software & Kompatibilität
Tolinos neuer Epos nutzt im Hintergrund Android 8.1 und hat damit einen gewaltigen Versionssprung gegenüber dem Vorgänger erhalten. Die meisten Nutzer erleben dadurch im Zusammenspiel mit dem ebenfalls erheblich schnelleren Prozessor eine flüssigere Bedienung und einen genauso flüssigeren Seitenwechsel beim Umblättern. Technikbegeisterte, die ihren Tolino mit zusätzlichen Apps noch etwas aufmotzen möchten, freuen sich hier außerdem über eine größere App-Auswahl durch die jüngere Androidversion.
Hier bietet sich zum Beispiel eine alternative PDF-App an, denn von Haus aus funktioniert die PDF-Anzeige von Tolino leider etwas träge. An der Kompatibilität hat sich nichts geändert. Mit diesem Reader kannst du alle wichtigen eBook-Formate inklusive EPUB lesen – mit Ausnahme von Kindle-eBooks. Die Anbindung an einen bestimmten Buchhändler gibt es nun nicht mehr. Du legst bei der ersten Einrichtung oder nach einem Reset fest, welchen du nutzen willst. Zum Beispiel bei Thalia ist dann auch die eBook-Flatrate von Skoobe direkt integriert – Skoobe-Abo vorausgesetzt. Interessant für viele: die Möglichkeit zur Onleihe aus öffentlichen Büchereien.
Konnektivität und interner Speicher
In puncto Speicher hat der aktuelle Tolino Epos einen richtigen Satz gemacht. Mit 32 GB Speicher reiht er sich in der Oberklasse der eBook Reader ein. Für dich sind davon etwa 30 GB nutzbar, in denen du auch sehr große Büchersammlungen mühelos unterbringst. Zusätzlich gibt es wie immer bei Tolino 25 GB Cloudspeicher. Mit der Cloud verbindest du dich über dein WLAN oder unterwegs kostenlos mit einem von ein paar Millionen Hotspots der Telekom.
Alternativ nutzt du den USB-C-Anschluss des Tolino Epos 3 und verbindest ihn per Kabel mit Notebook oder PC. In den Onlineshops verkauft Tolino zwar schon länger Audiobooks oder Hörspiele, aber den Readern wie auch diesem Modell fehlt weiterhin passende Softwareunterstützung oder auch Hardware wie Lautsprecher, Kopfhöreranschluss oder Bluetooth für die kabellose Verbindung mit anderen Wiedergabegeräten. Tolino Epos & Co. sind reine Lesegeräte. Das ist schade und ergibt im Tolino Epos 3 Test einen Minuspunkt, denn im Kobo Sage gibt es Bluetooth und Audiobooks in ausgewählten Ländern.
In Schwarz und wasserdicht
Über die Farbauswahl musst du dir wie immer bei Tolino auch beim neuen Epos keine großen Gedanken machen. Entscheide dich für Schwarz oder Schwarz. Andere Farben kannst du nur über separat erhältliche Hüllen nachrüsten. Dafür bekommst du hier einen Reader, dem auch ein Bad in Süß- oder Salzwasser nichts ausmacht. Dabei ist er gemäß IPX8 geschützt.
Tolino Epos Test: Vergleich, Alternativen und Kaufempfehlung
Dieser und andere Tolino eBook Reader wollen sich als Kindle-Alternativen präsentieren und die Kindles von Amazon werden deswegen zur ersten Referenz, wenn es um Alternativen oder Vergleiche geht. Trotz etwas kleinerem Bildschirm zählen hier der Kindle Paperwhite oder der Kindle Oasis zu den stärksten Konkurrenten. Auch der Pocketbook Era muss sich an dieser Stelle nicht verstecken. Alle drei bewegen sich bei Leistung und Preis in etwa auf dem Niveau des Epos 3 und beherrschen im Gegensatz zum Tolino-Gerät Audiobooks. Bei Kindle musst du allerdings immer Amazon für neuen Hör- oder Lesestoff nutzen, während Pocketbook dir deutlich mehr Freiheit bei der Shopwahl lässt.
Moment mal, denkst du vielleicht: Dir kommt der Epos 3 irgendwie bekannt vor? Da liegst du richtig. Er ist der große Bruder des Tolino Vison 6. Gäbe es nicht den einen Zoll großen Unterschied beim Display und einen etwas anderen Akku, wären die beiden Zwillinge. Dadurch wird der Tolino Vision 6 ebenfalls zu einer Alternative – und zu einer durchaus sinnvollen!
Fazit
Der Epos 3 ist ein guter eBook Reader mit einem mittlerweile guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Aber beim Display funktioniert seine Technik eine Nummer kleiner im Vision 6 besser. Der Vision setzt hier Maßstäbe, während der Epos 3 einen Hauch weniger scharf und kontrastreich erscheint. Verantwortlich dafür ist der größere Bildschirm.
Große Displays bedeuten immer noch eine gewisse Herausforderung bei der Darstellungsqualität. Hier fehlt dem Epos angepasste Technik und leider auch ein passender Akku. Mit nur 1200 mAh fällt die Batterie sehr mager aus. Nutzt du ihn zwei Stunden täglich bei mittlerer Helligkeit und im Flugmodus, hält eine Akkuladung für ungefähr eine Woche. Da haben der Vision 6 und andere eBook Reader einen längeren Atem. Hier solltest du abwägen. Längere Laufzeit, ein noch etwas besseres Leseerlebnis oder ein größerer Bildschirm: Was ist dir wichtiger?
Tolino Epos 3 bei ThaliaTolino Epos 3 – Datenblatt
Modellname | Tolino Epos 3 |
---|---|
Maße | 181,4 x 160,5 x 7,6 mm |
Gewicht | 232g |
Akkulaufzeit | "mehrere Tage" |
Display | 8" E-Ink Carta (16 Graustufen) |
Touch | ja, kapazitiv |
Beleuchtung | ja, mit smartLight (manuelle oder automatische Anpassung der Farbtemperatur) |
Auflösung | 1.440 × 1.920px (300ppi) |
CPU | 1,8 GHz |
Speicher intern | 32 Gbyte SSD |
Erweiterbar | - |
Konnektivität | USB-C, WLAN |
Textformate | EPUB, PDF (je mit/ohne DRM), TXT |
Verkaufsstart | August 2022 |
Farben | schwarz |
Verkaufspreis (UVP) | 229 Euro |