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Droemer Knaur vertreibt eBook Reader

n182313768181_4256In Sachen eBooks ist Droemer Knaur ganz vorne mit dabei: Als einziges Verlagshaus sind die Münchner mit gleich zwei Titeln in den  "1. eBook Charts" von Media Control vertreten, verfügen schon lange über einen gut ausgebauten eBook Store nebst sozialer Vernetzung (Facebook, Twitter). Hier versucht sich Droemer Knaur nun auch auf einem von deutschen Verlagen bislang gemiedenen Geschäftsfeld: Dem Verkauf von elektronischen Lesegeräten.

Ganze zwölf verschiedene eBook Reader sind gestern ins Sortiment genommen worden, darunter so exotische Geräte wie der Italica Reader, das Bebook Mini und der stolze 330 Euro teure WiFi-Reader Bebook Neo. Neben diversen Modellen von Sony, Pocketbook und Hanvon gibt es außerdem allerlei Zubehör – insgesamt 52 physische Artikel finden sich nun im digitalen Buchladen von Droemer Knaur.

prs-600r2_lgDer zur Holtzbrinck-Gruppe gehörende Verlag zeichnet sich allerdings selbst nicht für die Bestellabwicklung verantwortlich: "Das läuft alles über Libri", bekamen wir auf Anfrage von Droemer Knaur bestätigt – sämtliche Modelle sind zu gleichen Preisen gleichsam direkt über den Online-Shop des Grossisten verfügbar. Auch andere Libri-Vertriebspartner können das eBook Reader Angebot auf ihre Seiten stellen; bislang hat aber noch kein deutscher Großverlag von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.

Abgesehen von progressiven Publishern a là O’Reilly und Spezialverlagen wie Ulmer präsentieren sich hiesige Verlagshäuser in ihren eigenen Wohnzimmern auch im Sommer 2010 größtenteils erstaunlich mittelalterlich beim Thema "eBooks". Die Holtzbrinck-Tochter S. Fischer etwa offeriert an digitaler Literatur interessierten Besuchern ihrer Website "lieferbare eBooks" in einer einzigen Hauptkategorie. Das strukturlos auf 31 Seiten verteilte Sortiment lädt nicht gerade zum Verweilen und Stöbern ein. KiWi – ein weiteres Holtzbrinck-Label – ist da konsequenter und spart sich gleich ganz einen eigenen eBook Store; statt dessen gibt es Verweise auf Bezugsquellen.

opus_specsIn Frankreich ging ein Verlag diesen Frühling noch ein bisschen weiter als Droemer Knaur: Der weithin unbekannte Publisher In Libri Veritas verkaufte einen Bookeen Reader unter eigenem Namen und im Bundle mit verschiedenen digitalen Literatursammlungen. Droemer Knaur selbst hat über eine solche Kooperation nach eigenen Angaben noch nicht nachgedacht, die Vertriebspartnerschaft mit Libri sei in Stuttgart (Holtzbrinck) eingetütet worden.

Grundsätzlich müssten Bündelungen von Lesegeräten und Inhalten aber auch eine attraktive Option für deutsche Publisher sein: Neben Aufmerksamkeit, Umsätzen und einem fortschrittlichen Image winken enge Kundenbindungen – und das in Zeiten von anonymen Plattform-Stores, wo die eigentlich als Qualitätssignal zu verstehenden Label allenfalls eine Fußnote wert sind.

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Kommentare


Matthias Lätzsch 10. August 2010 um 21:38

Klingt spannend. Von ins Programm aufgenommen kann man vielleicht nicht unbedingt sprechen, da es ja scheinbar ein Teil des Libri Katalogs ist, der hier übernommen wurde. Und man jetzt "nur" Reader über die HP von Droemer Knauer bestellen kann.

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Steffen Meier 11. August 2010 um 08:51

Prinzipiell zu begrüßen, wenn Verlage mal anfangen, im "Hardware"-Bereich mitzumischen – die Geräteanbieter positionieren sich ja teilweise auch schon im Content-Bereich.
Ein Bundle von eReader und Inhalt wurde ja schon verschiedentlich angedacht, mW gibt es da aber rechtliche Bedenken (hier verlassen mich jetzt aber auch die grauen Zellen, mal recherchieren). Die Tests mit mp3-Playern plus "vorinstallierte" Songs waren in der Vergangenheit aber nicht sehr ermutigend.

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